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Industriekultur - Die Zechen im Ruhrgebiet

Die Zechen im Ruhrgebiet


Eine fotografische Spurensuche

 

Schon im Mittelalter wurde im Ruhrgebiet Stein­kohle im Tagebau für den Eigenbedarf gewonnen. Die erste kommerzielle Förderung der Kohle ist für das Jahr 1296 dokumentiert. Im 17. Jahrhundert wurde die Kohle vermehrt untertage abgebaut. Dazu trieb man Stollen unterhalb der Kohlenflöze in den Berg. Das Grundwasser wurde über diese tieferliegenden Wasserlösungsstollen (sogenannte Erbstollen) abgeführt. Mit der aufblühenden Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts gelang es den Unternehmen durch verbesserte Entwässerungs- und Bewetterungstechnologien auch in den tiefen Bereichen des nördlichen Ruhrgebiets zu fördern.

 

Die Tiefbauzechen drangen im Laufe der nächsten 100 Jahre in Tiefen von bis zu 1.635 Metern vor. Die Blütezeit erreichte der Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet zwischen 1880 und 1914 und in den 1950er Jahren. Eine halbe Million Menschen arbeiteten im Bergbau, die Fördermenge erreichte eine Jahresleistung von 130 Mio. Tonnen Kohle. Ende der 1950er Jahre aber geriet die deutsche Kohleindustrie in eine Strukturkrise. Billigere Importe aus anderen Regionen der Erde und neue Energieträger wie Erdöl kamen auf den Markt und verdrängten die heimische Steinkohle. Innovative Technologien und starke Rationalisierung konnten den Niedergang des Kohlenbergbaus verzögern, letztendlich aber nicht verhindern.

 

Stark subventioniert überlebte die Kohleindustrie noch bis ins 21. Jahrhundert. 2000 war die Belegschaft aber bereits auf ein Zehntel der goldenen Zeit zusammengeschrumpft. Im Dezember 2018 stellte die Zeche Prosper-Haniel in Bottrop als letzte von 1.300 Zechen im Ruhrgebiet ihren Betrieb ein. Die meisten Schächte wurden verfüllt, viele Gebäude übertage abgerissen. Eine Reihe von Zechengebäuden und Fördergerüsten wurden als Industrie­denkmal erhalten, stumme Zeugen einer einst florierenden Kohleindustrie.

 

 

Teil 1: Das westliche Ruhrgebiet


Die Zechen von Kamp-Lintfort bis Essen

Übersicht der Zechen im Ruhrgebiet


Zechen im Ruhrgebiet, Karte Ruhrgebiet, Zechen Essen, Zechen Oberhausen, Zechen Bottrop, Zechen Duisburg

 

 

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Die Zechen im westlichen Ruhrgebiet




 

Zechen in Kamp-Lintfort


1. Zeche Rossenray

Förderturm der Zeche Rossenray Schacht 1 in Kamp-Lintfort im Ruhrgebiet beim Abriß

Die Vorarbeiten zur Errichtung der Zeche Rossenray begannen 1909, wurden aber aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten abgebrochen. 1937 nahm die Friedrich Krupp AG die Vorarbeiten wieder auf, die bei Kriegsende aber erneut unterbrochen wurden. Erst unter der Nach­folge­gesell­schaft Bergwerke Essen-Rossenray konnten die Arbeiten ab 1955 erfolgreich abgeschlossen werden. 1957 erreichte man in einer Teufe von 425 m Steinkohle. 1960 waren die erste und zweite Sohle eingerichtet. Das Bergwerk ging 1962 in Betrieb. Die höchste Fördermenge wurde 1969 mit mehr als 1 Mio. Tonnen von einer Belegschaft von 1.085 Bergleuten erbracht.

 

1970 wurde für Schacht 1 eine neuartige Fördertechnik, die sogenannte Gefäßförderung eingeführt. Dafür wurde ein 114 m hoher Beton­förder­turm gebaut. Seitlich im unteren Drittel auf beiden Seiten des Turms sollte ursprünglich die Sieberei der Skipförderung untergebracht werden. Das kreuzförmige Gebäude wurde zur Landmarke Kamp-Lintforts. Im selben Jahr wurde Rossenray mit der Zeche Pattberg zusammengelegt. 1971 folgte dann der Verbund mit Rheinpreußen zum Verbundbergwerk Rheinland. 1993 konsolidierte Rheinland mit Friedrich Heinrich zum Verbund­bergwerk Friedrich Heinrich/­Rheinland.

 

Im Mai 2011 wurde der Betrieb auf der Zeche Rossenray eingestellt. Das Fördergerüst über Schacht 2 wurde 2012 abgerissen. Im Oktober 2019 begannen die Abrissarbeiten an dem Betonförderturm Rossenray über Schacht 1. Aufgrund seiner Lage wurde entschieden, das Gebäude nicht zu sprengen, sondern zurückzubauen. Dafür wurde eigens im ersten Bauabschnitt ein Abrissgerät auf das Gebäude gehievt. Das Foto zeigt die Abrissarbeiten des zweiten Bauabschnitts im Juni 2020, die mittels eines hohen Baukrans durchgeführt wurden.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Rossenray (ab 1908)

Pattberg/Rossenray (ab 1970)

Rheinland (ab 1971)

Friedrich Heinrich/Rheinland (ab 1993)

Bergwerk West (ab 2002)

1908 1962 2011 1.084
(1969)
1.096.108 t
(1969)

1970 Einführung der Gefäßförderung.

Mit 114 m vermutlich höchster
Förderturm Europas von 1970 bis 2019.

 

Schächte der Zeche Rossenray
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn

Stilllegung

Max.
Teufe
1 Krummensteg
47475 Kamp-Lintfort
51.517815, 6.558558 1955 1962 2011 1.230 m
2

Krummensteg
47475 Kamp-Lintfort

51.516987, 6.557260 1957 1966 2011 892 m

 

Fotogalerie

2. Zeche Friedrich Heinrich

Förderturm von Schacht 1 und Fördergerüst von Schacht 2 der Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort im Ruhrgebiet (Zechen im Ruhrgebiet)

Die Verleihungsurkunde für das Feld Humboldt geht auf das Jahr 1862 zurück. Erste Probebohrungen fanden auf Friedrich Heinrich aber erst zwischen 1901 und 1906 statt. Das Abteufen der Schächte 1 und 2 wurde ab 1908 im Gefrierverfahren durchgeführt. Die Kohleförderung begann 1912 in einer Teufe von 350 und 400 Metern. Schacht 1 (Stahlbetonförderturm) wurde als Förderschacht, Schacht 2 (Strebengerüst) als Wetterschacht genutzt. 1925 wurden erstmals stählerne Strebstempel eingesetzt.

 

1931 wurde das Feld Norddeutschland übernommen. 1940 lag die Fördermenge bei 2,4 Mio. t mit einer Belegschaft von 5.095 Beschäftigten. Bei Kriegsende wurden die Produktionsanlagen durch Bombenangriffe stark beschädigt. 1974 erfolgte der Durchschlag zu den Zechen Pattberg und Rossenray. Die Fördermenge lag 1975 bei 2,6 Mio. t mit über 5.000 Mitarbeitern. Ab 1985 wurde der Schacht 3 von der 600 Meter Sohle auf 1.000 Meter abgeteuft, um rund 20 Mio. t Kohlevorkommen im Südfeld abbauen zu können. 1987 erfolgte der Durchschlag zur Zeche Niederberg.

 

1990 übernahm Friedrich Heinrich die Förderung der Zeche Rossenray. 1993 wurden die Schächte Friedrich Heinrich 1/2/3/4, Rheinpreußen 8/9, Rheinland 6/7 (Pattberg) und Rossenray 1/2 zum Verbundbergwerk Friedrich Heinrich/Rheinland zusammengelegt. 2002 erfolgte der Verbund mit dem Bergwerk Niederberg zum Bergwerk West. Schacht Friedrich Heinrich wurde ab da nur noch als Wetterschacht genutzt. Die Höchstfördermenge erzielte der Verbund West 1993 mit 4,2 Mio. t. Bergwerk West war bei seiner Schließung Ende 2012 das viertletzte aktive Bergwerk in Deutschland.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Friedrich Heinrich (ab 1906)

Friedrich Heinrich/Rheinland (ab 1993)

Bergwerk West (ab 2002)

1906 1912 2012 8.119
(1955)
2.592.892 t
(1986)

1925 Einsatz von stählernen

Strebstempeln. Westlichstes

Bergwerk im Ruhrgebiet.

 

Schächte der Zeche Friedrich Heinrich
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1

Friedrich-Heinrich-Allee 64
47475 Kamp-Lintfort

 51.494791, 6.547441 1909 1912 2012 642 m
2

Friedrich-Heinrich-Allee 64
47475 Kamp-Lintfort

 51.493910, 6.547574 1910 1912 2012 950 m
3 (Norddeutschland) Rayer Str.
47475 Kamp-Lintfort
 51.473869, 6.558927 1929 1931 2007 1.000 m
4 (Hoerstgen)

Hoerstgen

47475 Kamp-Lintfort

 51.517467, 6.472144 1957 1960 2013 588 m

 

Fotogalerie
 

Zechen in Neukirchen-Vluyn


3. Zeche Niederberg

Zeche Niederberg Schacht 1 und 2 in Neukirchen-Vluyn im Ruhrgebiet (Zechen im Ruhrgebiet)

Für das Abteufen der Schächte 1 und 2 wurde 1912 das Gefrier­ver­fahren angewendet. Verzögert durch den 1. Weltkrieg konnte die Förderung erst 1917 aufgenommen werden. 1935 förderte die Zeche 623.000 t bei einer Belegschaft von 1.280 Bergleuten. Nach Zukauf weiterer Felder stieg die Jahresleistung 1940 auf 964.000 t Kohle mit 1.870 Beschäftigten. 1954 begannen die Arbeiten an Schacht 3 in Moers-Kapellen, der 1957 die Förderung aufnahm. Es folgten 1963 Schacht 4 in Kempen-Tönisberg und 1969 Schacht 5, der 1977 die volle Förderung aufnahm. 1998 erzielte Niederberg die höchste Fördermenge pro Mann in einer Schicht: 9 Tonnen bei einem Durchschnitt von 6 t im deutschen Steinkohlenbergbau. Die Förderung wurde Ende 2001 eingestellt und die Zeche Niederberg mit Friedrich Heinrich/­Rheinland zum Verbundbergwerk West zusammengelegt.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Niederrheinische

Bergwerksgesellschaft (ab 1911)

Niederberg (ab 1970)

Bergwerk West
(nach Stilllegung ab 2002)

1911 1917 2001 5.416
(1958)
2.979.141 t
(1977)

Ab 1954 Abbau von

Anthrazitkohle,

vorher Esskohle

 

Schächte der Zeche Niederberg
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 (Moers 1)

Niederrheinallee
47506 Neukirchen-Vluyn

51.440445, 6.556865 1912 1917 2001 1.162 m
2 (Moers 2) Niederrheinallee
47506 Neukirchen-Vluyn
51.440261, 6.555719 1913 1919 2001 750 m
3 (Wetterschacht) Luiter Str.
47447 Moers
51.402581, 6.60027 1955 1956 2001 630 m
4 (Wetterschacht) Windmühlenweg 4
47906 Kempen
51.411618, 6.488454 1959 1962 2001 470 m
5 (Zentralförderschacht) Niederrheinallee
47506 Neukirchen-Vluyn
51.442702, 6.555151 1964 1969 2001 750 m

 

Fotogalerie
 

Zechen in Moers


4. Zeche Pattberg

Maschinenhaus der Zeche Pattberg Schacht 1 in Moers im Ruhrgebiet

Die Geschichte der Zeche Pattberg ist eng mit dem Bergwerk Rheinpreußen verbunden. Ganze dreimal trennten sich die Wege, um dann erneut in einem Verbundbergwerk zu landen. 1926 wurden die Felder Rheinland, Rheinland I und Rheinland II mit dem Schacht Rheinpreußen 6 von der Zeche Rheinpreußen abgespalten und als eigenständiges Bergwerk Rheinland (später Pattberg) geführt. Die Abteufarbeiten an Schacht Rheinpreußen 6 hatten 1922 begonnen, waren aber 1923 unterbrochen worden. Rheinland nahm die Teufarbeiten wieder auf und erreichte 1926 das Karbon bei 317 m. Die 1. Sohle wurde in 400 m, die 2. Sohle in 500 m eingerichtet. 1927 wurde die Zeche in Pattberg umbenannt. 1931 wurde Schacht 2 als Wetterschacht abgeteuft. Er nahm 1934 die Förderung auf. Ein dritter Schacht wurde 1939 vorbereitet, das Abteufen aber während des Zweiten Weltkriegs aufgegeben.

 

Pattberg erreichte 1955 die maximale Fördermenge von 1,8 Mio. t Kohle mit einer Belegschaft von 4.041 Bergleuten. 1956 ging Pattberg in den Verbund mit Rheinpreußen auf. Die Pattbergschächte wurden von Rheinpreußen weiter betrieben. 1970 trennte Rheinpreußen Pattberg mit dem Feld Rheinland wieder ab. Pattberg ging in den Verbund Pattberg/Rossenray auf. Bereits 1971 ging Pattberg/Rossenray zusammen mit Rheinpreußen in den Verbund Rheinland auf. Nach der Stilllegung von Rhein­preußen im Jahr 1990 gingen die Pattberg­schächte 1993 in den Verbund Friedrich Heinrich/­Rheinland auf. Die Schächte Pattberg 1 und 2 wurden schließlich 1998 stillgelegt und abgebrochen. Das Maschinenhaus von Schacht 1 in Moers ist bis heute erhalten geblieben.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Rheinpreußen (ab 1857)

Rheinland (ab 1926)

Pattberg (ab 1927)

Rheinpreußen (ab 1956)

Pattberg/Rossenray (ab 1970)

Rheinland (ab 1971)

Friedrich Heinrich/Rheinland (ab 1993)

1926 1926 1956:
Verbund mit
Rheinpreußen
4.041
(1955)
1.856.490 t
(1955)

1941: erster Schrämlader

im Ruhrgebiet (Eiserner
Bergmann)

 

Schächte der Zeche Pattberg
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 (Rheinpreußen 6) Am Pattberg
47445 Moers
51.496071, 6.594629 1922 1926 1956 an
Rheinpreußen
abgegeben
532 m
2 (Wetterschacht) Am Pattberg
47445 Moers
51.496602, 6.594506 1931 1934 1956 an
Rheinpreußen
abgegeben
500 m
3 - - 1939 - im 2. Weltkrieg
aufgegeben
 

 

Fotogalerie

5. Zeche Rheinpreußen

Fördergerüst der Zeche Rheinpreußen Schacht 4 in Moers im Ruhrgebiet (Zechen im Ruhrgebiet)

1851 führte der Unternehmer Franz Haniel erste Mutungsbohrungen durch. Er stieß in 175 m Tiefe auf Kohle. Erste Tagesanlagen auf Rheinpreußen 1 wurden 1857 gebaut. Starke Wasser­zuflüsse und Schwimmsandeinbruch unter­brachen immer wieder die Abteufarbeiten. 1866 wurde daher ein zweiter Schacht abgeteuft. Er erreichte 1872 das Karbon in 128 m Tiefe und nahm 1876 die Förderung auf. Schacht 1 ging erst 1884 in Betrieb. 1900 begannen die Arbeiten an Schacht 4 (Foto). Der Betrieb wurde 1904 aufgenommen, zwei Jahre später lag die Fördermenge schon bei 757.000 Tonnen. Die maximale Jahres­förderung erreichte Schacht 4 im Jahr 1951 mit 1.140.000 t. 1956 wurde die Zeche Pattberg (1919 bis 1927 Rheinland, Moers) mit den beiden Schächten Pattberg 1 und 2 übernommen. 1963 wurde Schacht 4 zu einem Wetterschacht umgebaut. 1964 folgte die Stilllegung des Feldes von Schacht 4. 1968 wurde die Zeche Rheinpreußen in die neu gegründete Ruhrkohle AG eingegliedert.

 

Die Zeche Rheinpreußen bestand aus 9 Schächten. Die Belegschaft hatte 1962 ihr Maximum mit 12.001 Mitarbeitern. 1966 erreichte das Bergwerk seine Höchstfördermenge von 4,7 Mio. Tonnen Kohle mit einer Belegschaft von 9.363 Bergleuten. 1971 wurde Rheinpreußen zusammen mit Pattberg/Rossenray in das Verbundbergwerk Rheinland (Duisburg) eingegliedert. Die Stilllegung erfolgte 1990. Der Malakow­turm an der Baumstraße (Schacht 1), die Betriebsgebäude in der Straße Am alten Schacht (Schacht 3), das Fördergerüst an der Zechenstraße (Schacht 4) und der Förderturm an der Rheindeichstraße (Schacht 8) sind bis heute erhalten.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Rheinpreußen (ab 1857)

Rheinland (ab 1971)

1857 1876 1990 12.001
(1962)
4.736.519 t
(1966)

Beim Abteufen von Schacht 5 kam 1900

erstmalig der Stoßbohrer zum Einsatz

 

Schächte der Zeche Rheinpreußen
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 Baumstraße
47198 Duisburg
51.446118, 6.703237 1857 1884 1925 603 m
2 Baumstraße
47198 Duisburg
51.445615, 6.702235 1866 1876 1925 585 m
3 Am Alten Schacht 12
47198 Duisburg
51.442807, 6.687515 1891 1898 1914 525 m
4 Zechenstraße 49
47443 Moers
51.454328, 6.663421 1900 1909 1991 600 m
5 Eurotec-Ring 19-15
47445 Moers
51.469516, 6.638348 1900 1905 1988 650 m
6 (Pattberg 1) Am Pattberg
47445 Moers
51.496071, 6.594629 1922 1956 von Pattberg
übernommen
1998 885 m
7 (Pattberg 2) Am Pattberg
47445 Moers
51.496602, 6.594506 1931 1956 von Pattberg
übernommen
1998 885 m
8 (Gerdt) Rheindeichstraße 215
47199 Duisburg
51.477232, 6.675852 1943 1945 1990 an Walsum
abgegeben
573 m
9 Eurotec-Ring 31-25
47445 Moers
51.470828, 6.639069 1958 1962 1990 685 m

 

Fotogalerie
 

Zechen in Rheinberg


6. Salzbergwerk Borth

Salzbergwerk Borth in Rheinberg im Ruhrgebiet

Die Zeche Borth in Rheinberg bei Wesel wurde als Steinkohlenbergwerk gegründet. Die Bauarbeiten an den Schächten 1 und 2 begannen 1906. Das Abteufen wurde mehrfach durch Wassereinbrüche unterbrochen. 1910 begann man daher am Schacht 2 das Gefrierverfahren einzusetzen, 1913 dann auch am Schacht 1. Erst 1924 wurde das Karbon in einer Tiefe von 776 m erreicht. Die erste Sohle wurde auf 718 m, die zweite auf 740 m angesetzt, beide für den Stein­salz­abbau.

 

1925 wurde in 820 m die dritte Sohle im Karbon angesetzt. Die Förderung von Kohle und Salz wurde aufgenommen, die Belegschaft erreichte 657 Beschäftigte. Bereits 1926 wurde der Steinkohleabbau wieder eingestellt und 1930 ganz aufgegeben. Seitdem wird auf der Zeche Borth nur Steinsalz abgebaut. Zu diesem Zeitpunkt lag die jährliche Fördermenge schon bei über 600.000 Tonnen Salz.

 

Das Salz der Zeche Borth weist eine sehr hohe Reinheit auf, die die Verwendung als Speisesalz und sogar in der Medizin ermöglicht. Das Salz wird aber auch als Streusalz im Winterdienst eingesetzt. 1950 erzielte die Zeche Borth eine Fördermenge von 1,4 Mio. Tonnen Salz. Der Stahlbeton-Förderturm über Schacht 1 wurde 1964 gebaut. Er ist bis heute in Betrieb. 1986 wurden 2,74 Mio. Tonnen gefördert mit einer Belegschaft von 588 Bergleuten. 2006 wurde das alte Fachwerk-Doppelbockfördergerüst von Schacht 2 abgerissen und durch ein neues Strebengerüst ersetzt. Der Betonförderturm über Schacht 1 dient der Förderung des Salzes, das blaue Strebengerüst über Schacht 2 der Seilfahrt. Das Bergwerk Borth ist noch heute in Betrieb (Stand 09/2022).

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Borth (ab 1906)

1906 1925 in Betrieb
(2021)
657
(1925)
3.226 t Kohle (1926)
2.740.000 t Salz (1986)

1926: Aufgabe der Steinkohleförderung
nach nur einem Jahr, seitdem bis heute
Steinsalzabbau

 

Schächte der Zeche Borth
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 Karlstraße 80
47495 Rheinberg
 51.613201, 6.549928 1906 1925 in Betrieb
(2021)
850 m
2 Karlstraße 80
47495 Rheinberg
 51.613772, 6.550699 1906 1925 in Betrieb
(2021)
850 m

 

Fotogalerie
 

Zechen in Dinslaken


7. Zeche Lohberg

Fördergerüst der Zeche Lohberg Schacht 2 in Dinslaken im Ruhrgebiet

Das Bergwerk Lohberg wurde 1905 für die Kohleversorgung des Bandeisenwalzwerks in Dinslaken gegründet. 1907 wurden die Schächte 1 und 2 abgeteuft, 1914 nahm die Zeche in einer Tiefe von 480 Metern die Kohleförderung auf. 1926 wurde die Zeche in die neu gegründete Vereinigte Stahlwerke AG eingegliedert.

 

1953 ging sie dann an die Hamborner Bergbau AG. Das Fördergerüst über Schacht 2, hier auf dem Foto abgebildet, wurde 1956 gebaut. Mit 70 Metern Höhe war es das höchste im Ruhrgebiet zu seiner Zeit. 1992 erfolgte auf der 5. Sohle der Durchbruch zur Schachtanlage Osterfeld in Oberhausen. Zeche Lohberg wurde 2005 stillgelegt. Seit 2007 werden die Anlagen abgebrochen.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Hiesfeld (ab 1904)

Lohberg (ab 1905)

Lohberg/Osterfeld (ab 1989)

1905 1914 2006 7.262
(1989)
5.017.202 t
(1990)

1989-1991 größtes Bergwerk im Ruhrgebiet

 

Schächte der Zeche Lohberg
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1

Hünxer Str. 374
46537 Dinslaken

 51.583074, 6.763721 1909 1914 2006 852 m
2

Hünxer Str. 374

46537 Dinslaken

 51.581993, 6.763544 1909 1914 2006 1.302 m
3 Bockstraße
46539 Dinslaken
 51.592600, 6.795426 1921 - 1925 -
Neuer Schacht 3 Bergschlagweg
46569 Hünxe
 51.611737, 6.798649 1960 1967 1998 943 m
Wetterschacht 4 Minnekenstege
46569 Hünxe
 51.628206, 6.782715 1983 1990 2006 1.364 m

 

Fotogalerie
 

Zechen in Duisburg


8. Zeche Walsum

Fördergerüst der Zeche Walsum Schacht 1 in Duisburg im Ruhrgebiet

1903 wurden die nördlichen Kohlefelder von der Gewerkschaft Deutscher Kaiser abgespalten. Die Gewerkschaft Rhein I wurde gegründet. 1904 begannen die Vorarbeiten an Schacht 1, die Arbeiten wurden aber mehrfach unterbrochen und 1911 eingestellt. 1918 wurde Rhein I aufgeteilt in Rhein I (später Zeche Wehofen) und Rhein II (später Zeche Walsum).

 

1926 wurde die Gewerkschaft Walsum gegründet und die Arbeiten an Schacht 1 (Franz Lenze) wieder aufgenommen. Teufbeginn war 1928. 1930 wurde Schacht 2 (Wilhelm Roelen) neben dem ersten Schacht abgeteuft. Die Zeche hatte mit starken Wassereinbrüchen zu kämpfen. Durch die Weltwirtschaftskrise wurden die Arbeiten 1932 erneut für ein Jahr unterbrochen, so dass die Zeche erst 1936 den Betrieb aufnehmen konnte, 22 Jahre nach dem Beginn der Arbeiten. Das Fördergerüst über Schacht 1 wurde 1937 errichtet. 1955 erreichte die Zeche eine Jahresfördermenge von 2 Mio. t Kohle mit einer Belegschaft von 6.800 Bergleuten.

 

1976 übernahm Walsum die beiden Schächte Wehofen 1/2 von der stillgelegten Zeche Friedrich Thyssen. 1981 begannen die Arbeiten am Schacht Voerde, der 1985 eine Endteufe von 1.060 m erreichte und 1987 in Betrieb ging. 1988 wurde der Wetterschacht Rheinberg abgeteuft, Endteufe 1.140 m. 1990 wurde das Baufeld Binsheimer Feld mit dem Wetterschacht Gerdt von Rheinland erworben. 1994 übernahm Walsum die Schächte Rheinpreussen 8 und 9, die 2001 und 2004 abgeworfen und verfüllt wurden. Die Zeche Walsum wurde 2008 stillgelegt. Von den Tagesanlagen sind nur noch der Förderturm über Schacht 1 aus dem Jahr 1937 und einige Gebäude erhalten.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Rhein I (ab 1903)

Walsum (ab 1926)

1926 1936 2008 6.814
(1960)
3.388.866 t
(1982)

1966: erstmaliger Einsatz des
Augermining im Ruhrgebiet

 

Schächte der Zeche Walsum
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 (Franz Lenze) Dr.-Wilhelm-Roelen-Str. 87
47179 Duisburg
51.529562, 6.716481 1928 1936 2008 913 m
2 (Wilhelm Roelen) Dr.-Wilhelm-Roelen-Str. 87
47179 Duisburg
51.529090, 6.715213 1930 1956 2008 913 m
Voerde Hohe Straße
46562 Voerde
 51.584632, 6.647468 1981 1987 2008 1.060 m
Rheinberg Orsoy-Land 4b
47495 Rheinberg
51.564952, 6.600321 1988 1993 2008 1.140 m
Wetterschacht
Gerdt
Rheindeichstraße 215
47199 Duisburg
51.477232, 6.675852 1943 1990 von
Rheinland
übernommen
2004 650 m
Wehofen 1 Marktstraße
47179 Duisburg
51.531841, 6.760156 1910 1976 von
Friedrich Thyssen
übernommen
1993 994 m
Wehofen 2 Schachtstraße
47179 Duisburg
51.530745, 6.760186 1913 1976 von
Friedrich Thyssen
übernommen
1993 466 m

 

Fotogalerie

9. Zeche Friedrich Thyssen

Fördergerüst der Zeche Friedrich Thyssen Schacht 6 in Duisburg-Marxloh im Ruhrgebiet

1856 wurde in ersten Bohrungen in Hamborn bei Duisburg Kohle gefunden. 1867 wurden die Felder Hamborn I - VIII zur Gewerkschaft Hamborn konsolidiert. 1871 wurde die Gewerkschaft in Deutscher Kaiser umbenannt. Schacht 1 (Deutscher Kaiser 1) wurde in Hamborn abgeteuft. 1876 nahm Schacht 1 die Förderung auf. 1888 wurde Schacht 2 in Aldenrade abgeteuft, 1889 Schacht 3 in Bruckhausen. Die Felder Deutscher Kaiser, Rheinland, Walsum I-IV und Neu-Düppel konsolidierten zu Deutscher Kaiser. 1899 wurde in Wittfeld Schacht 4 abgeteuft. 1901 folgte Schacht 5 direkt neben Schacht 2.

 

Deutscher Kaiser war bis 1918 die größte Zeche im Ruhrgebiet. 1903 begannen die Arbeiten an Schacht 6 (Foto), direkt neben Schacht 1. Die Zeche Deutscher Kaiser wurde 1903 in Rhein I (später ab 1926 Zeche Wehofen) und Deutscher Kaiser aufgeteilt. 1905 wurde Schacht 7 in der Nähe von Schacht 3 abgeteuft und Schacht 8 direkt neben Schacht 4. Damit bestand die Zeche Deutscher Kaiser vor dem Ersten Weltkrieg aus 4 Doppelschachtanlagen: 1/6, 2/5, 3/7, 4/8. Die Zeche erreichte 1913 mit 4,5 Mio. t Kohle bei 13.711 Beschäftigten ihr maximales Fördervolumen.

 

1919 konsolidierten die Felder Deutscher Kaiser und Beeckerwerth, die Zeche wurde umbenannt in Friedrich Thyssen. 1928 übernahm das Bergwerk Friedrich Thyssen die Gebäude und Schächte der stillgelegten Zeche Wehofen. 1931 wurde Schacht 3/7 stillgelegt. 1959-1960 wurde Schacht 4/8 stillgelegt und verfüllt, die Tagesanlagen abgerissen. 1976 folgte schließlich die Stilllegung der Schachtanlage 2/5. Wehofen 1/2 wurde von der Zeche Walsum übernommen. Von den Tagesanlagen der Zeche Friedrich Thyssen sind heute nur noch das Fördergerüst über Schacht 6 in Duisburg-Marxloh erhalten.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Hamborn (ab 1859)

Deutscher Kaiser (ab 1871)

Friedrich Thyssen (ab 1919)

1871 1876 1977 15.745
(1910)
4.460.011 t
(1913)

1902-1918 und 1920-1931:
größte Zeche im Ruhrgebiet

 

Schächte der Zeche Friedrich Thyssen
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
Hamborn
(Deutscher Kaiser) 1
Kampstraße
47166 Duisburg
51.494856, 6.766026 1871 1876 1958 660 m
Wetterschacht - 1881 1883 1880/90er -
2 Breite Straße
47169 Duisburg
51.511128, 6.750781 1888 1896 1976 994 m
3 Kaiser-Wilhelm-Str.
47166 Duisburg
51.487474, 6.734852 1889 1895 1931 556 m
4 Hamborner Str.
47166 Duisburg
51.480030, 6.764968 1899 1903 1959 829 m
5 Breite Straße
47169 Duisburg
51.511745, 6.748114 1901 1910 1976 796 m
6 Kampstraße
47166 Duisburg
51.494400, 6.768000 1903 1908 1976 795 m
7 Kaiser-Wilhelm-Str.
47166 Duisburg
51.485889, 6.733461 1905 1907 1931 556 m
8 Hamborner Str.
47166 Duisburg
51.479803, 6.765399 1905 später
gestundet
- -
Spülschacht 1
(Ottostr)
Ottostraße
47169 Duisburg
51.504905, 6.755247 1906 1908 1959 455 m
Spülschacht 2
(Pollmannshof)
Fahrner Straße
47169 Duisburg
51.513822, 6.766362 1907 1911 1962 1.100 m
Spülschacht 3
(Rönsberghof)
Am Rönsbergshof
47139 Duisburg
51.474956, 6.747219 1908 1910 1959 354 m
Spülschacht 4
(Matenastr)
Matenastraße
47166 Duisburg
51.492588, 6.730612 1911 1913 1918 223 m
Spülschacht 5
(Lohhof)
Schwabenstraße
47169 Duisburg
51.504543, 6.769865 1914 1916 1936 551 m
Spülschacht
Beeckerwerth-Nordost
Alsumer Straße
47166 Duisburg
51.491031, 6.714888 1919 1923 1931 449 m
8 (neuer Schacht 8) Emscherpromenade
47137 Duisburg
51.478698, 6.763326 1922 1925 1959 829 m
Wehofen 1 Marktstraße
47179 Duisburg
51.531841, 6.760156 1910 1928 von Wehofen
übernommen
1976 an Walsum
abgegeben
994 m
Wehofen 2 Schachtstraße
47179 Duisburg
51.530745, 6.760186 1909 1928 von Wehofen
übernommen
1976 an Walsum
abgegeben
466 m

 

Fotogalerie

10. Zeche Rönsberghof

Maschinenhalle der Zeche Rönsberghof in Duisburg im Ruhrgebiet

1908 teufte die Zeche Deutscher Kaiser (1919 in Friedrich Thyssen umbenannt) in Duisburg-Beeck am Rönsberghof einen Wetter- und Spülschacht ab. Er erreichte in 152 m Tiefe das Karbon. 1913 wurde die 2. Sohle in 196 m, 1914 die 3. Sohle in 281 m und die 4. Sohle in 354 m Teufe angesetzt, die Endteufe lag bei 452 m. 1915 wurde der Schacht als eigenständige Zeche Rönsberghof aus Deutscher Kaiser ausgegliedert. Der Schacht nahm kriegsbedingt im selben Jahr die Kohleförderung auf. 1925 arbeiteten 1.469 Bergleute im Schacht. Sie förderten eine Jahreshöchstmenge von 360.000 t Kohle. 1926 wurde der Schacht von der Zeche West­ende übernommen. 1930 stellte der Schacht die Förderung ein. Rönsberghof wurde von Westende noch bis 1964 als Wetterschacht weiterbetrieben, danach aufgegeben und verfüllt. Seit 1974 nutzt die Förderschule mit Schwerpunkt Geistige Entwicklung die ehemaligen Zechengebäude am Rönsberghof. In der Maschinenhalle (Foto) wurden 1976-1977 Werkräume für die Schule eingerichtet.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Rönsberghof (ab 1915) 

1915 1915 1926 1.469
(1925}
359.740 t
(1925)

Förderung auf Schacht Rönsberghof
wurde 1930 eingestellt, danach als
Wetterschacht durch Westende genutzt,
1964 abgeworfen und verfüllt.

 

Schächte der Zeche Rönsberghof
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
Schacht Rönsberghof
(Spülschacht 3 Deutscher Kaiser)
Am Rönsbergshof
47139 Duisburg
 51.474956, 6.747219 1908 1915 aus
Deutscher Kaiser
ausgegliedert
1926 an
Westende
abgegeben
452 m

 

 

Zechen in Oberhausen


11. Zeche Concordia

Fördergerüst der Zeche Concordia Wetterschacht 6 in Oberhausen im Ruhrgebiet

Die Schürfrechte der Zeche Concordia in Oberhausen wurden 1847 beantragt. Bis 1849 fanden 15 Mutungsbohrungen statt. 1850 wurde eine Aktiengesellschaft gegründet und die Teufarbeiten an Schacht 1 (Haniel) aufgenommen. 1851 wurde in 57 m Teufe das Karbon erreicht. 1853 wurde die erste Sohle in 142 m Tiefe eingerichtet. Förderbeginn war im selben Jahr. 1856 wurde 600 m westlich der zweite Schacht (Flashoff) abgeteuft. Schacht 2 nahm 1859 die Förderung auf. 1866 wurde in 297 m Tiefe die 4. Sohle eingerichtet.

 

1872 senkte sich die Tagesoberfläche, so dass der Concordia See entstand. Das Wasser wurde später zur Ruhr abgeleitet, der See bis 1882 trockengelegt. 1893 begannen die Teufarbeiten an Schacht 3, der als Wetterschacht 1897 in Betrieb ging. 1900 wurde Schacht 4 im Nordfeld abgeteuft. Förderbeginn auf der 5. Sohle in 399 m Tiefe war 1903. Im selben Jahr begannen die Arbeiten an Wetterschacht 5, der 1908 in Betrieb ging. 1908 wurde auf Schacht 1 die Förderung eingestellt. Die Schachtanlagen 2/3 und 4/5 übernahmen die Kohleförderung. 1912 wurde Schacht 1 stillgelegt und Wetterschacht 6 (Foto) wurde im Westfeld, ca. 1,4 km südwestlich von Schacht 2/3 abgeteuft. 1913 erreichte Schacht 6 die 4. Sohle in 296 m und nahm den Betrieb auf. 1927 wurde in einer Teufe von 499 m die 6. Sohle eingerichtet. 1928 stellte Schacht 2 die Förderung ein, ein Jahr später auch Schacht 3. 1933 wurde Schacht 2 verfüllt und neu abgeteuft. Er ging 1938 wieder in Betrieb. 1939 wurden die Tagesanlagen von Schacht 1 stillgelegt und der Schacht verfüllt. Wetterschacht 6 erreichte 1941 in einer Tiefe von 643 m die 6. Sohle und 1952 die 8. Sohle in 791 m.

 

1968 wurde das Bergwerk Concordia stillgelegt, die Tagesanlagen abgerissen. Schacht 2 und 6 blieben offen für Wasserhaltung, die Schächte 3 und 4/5 wurden verfüllt. Wetterschacht 6 wurde 1992 für Freifallversuche hergerichtet. Das kleine Fördergerüst ist erhalten geblieben und befindet sich heute auf einem Industriegelände. Schacht 2 wurde 2022 verfüllt.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Concordia (ab1853)

1850 1853 1968 6.160
(1925)
1.619.318 t
(1965)

1860: eine der ersten
Kohlenwäschen im Revier

1872: Entstehung des Concordia
Sees durch Absenkung

 

Schächte der Zeche Concordia
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 (Haniel) Am Förderturm
46049 Oberhausen
 51.473148, 6.848132 1850 1853 1912 643 m
2 (Flashoff) Am Förderturm
46049 Oberhausen
 51.473690, 6.839275 1856 1859 2022 957 m
3 Bebelstraße
46049 Oberhausen
 51.474261, 6.839345 1893 1897 1929 957 m
4 (Nordfeld) Zum Eisenhammer
46049 Oberhausen
 51.485542, 6.844923 1900 1903 1968 832 m
5 Zum Eisenhammer
46049 Oberhausen
51.485788, 6.845772  1903 1908 1968 643 m
Wetterschacht 6 Niebuhrstraße 83-61
46049 Oberhausen
51.470635, 6.819062 1912 1913 für Wasserhaltung
noch in Betrieb
791 m

 

Fotogalerie

12. Zeche Sterkrade

Fördergerüst der Zeche Sterkrade Schacht 1 Constanzia in Oberhausen im Ruhrgebiet hinter Stacheldraht

1897 wurde der erste Schacht der Zeche Sterkrade abgeteuft. Aufgrund eines Schwimmsandeinbruchs auf Schacht Hugo wurde das dort geplante Fördergerüst 1899 kurzfristig auf Schacht Sterkrade aufgestellt. 1901 erreichte Schacht 1 in 277 m Tiefe das Karbon. 1902 wurde die erste Sohle in 296 m Teufe, die 2. Sohle in 362 m Teufe angesetzt. Im selben Jahr wurde in unmittelbarer Nähe der 2. Schacht abgeteuft. Die Gebäude übertage wurden 1903 fertiggestellt und die Zeche in Betrieb genommen. 1904 wurden 70.000 t Kohle gefördert, die Belegschaft betrug 476 Mitarbeiter. 1911 wurden auf der 2. Sohle die Grubenpferde durch druckluftbetriebene Loks ersetzt. 1929 er­reich­te das Bergwerk mit 663.143 t Kohle und 2.324 Bergleuten seine Förderhöchstmenge. Die Weltwirtschaftskrise führte 1933 zur Stilllegung der Zeche Sterkrade. Der Abbau des Kohlefelds erfolgte von nun an über die Zeche Osterfeld, die die beiden Schächte auf Sterkrade zur Seilfahrt und Bewetterung weiterhin nutzte. Die Schächte wurden 1995 aufgegeben und verfüllt. Die oberirdischen Anlagen der ehemaligen Zeche Sterkrade wurden abgerissen. Nur das Fördergerüst über Schacht 1 und die Schachthalle blieben erhalten.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Sterkrade (ab 1897)

Osterfeld (ab 1933)

Lohberg/Osterfeld (ab 1989)

1897 1903 1933 2.414
(1925)
663.143 t
(1929)

1899: Sterkrade erhält das für
Hugo geplante Fördergerüst

 

Schächte der Zeche Sterkrade
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
Sterkrade 1
(Constanzia)
Von-Trotha-Straße 36-40
46149 Oberhausen
51.519492, 6.836879 1897 1903 1933 an
Osterfeld
abgegeben
563 m
Sterkrade 2
(Wetterschacht)
Von-Trotha-Straße 36-40
46149 Oberhausen
51.520096, 6.836238 1902 1908 1933 an
Osterfeld
abgegeben
467 m
Hugo Haniel Weseler Straße
46147 Oberhausen
51.529407, 6.815288 1895 1931 von
Hugo (OB)
übernommen
1933 an
Osterfeld
abgegeben
618 m

 

Fotogalerie

13. Zeche Osterfeld

Fördergerüst der Zeche Osterfeld Paul-Reusch-Schacht in Oberhausen im Ruhrgebiet

1879 wurde der Schacht Oberhausen 3 der Zeche Oberhausen zur selbständigen Zeche Osterfeld, Schacht 1. Der Paul-Reusch-Schacht (Foto) wurde 1903 abgeteuft. Er nahm 1906 den Betrieb auf. Das Bergwerk war seinerzeit eine der größten Zechen im Ruhrgebiet. 1933 wurden die Schächte Sterkrade 1/2 und Hugo Haniel von der Zeche Sterkrade übernommen. Die Zeche Osterfeld ging 1989 in das Verbundbergwerk Lohberg/Osterfeld auf. Der Betrieb wurde 1992 nach über einhundert Jahren eingestellt. Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Osterfeld wurde 1999 die Oberhausener Landesgartenschau (OLGA) durchgeführt. Im Hintergrund des Fotos ist die ehemalige Kohlen­misch­an­lage der Zeche Osterfeld zu erkennen, besser bekannt unter dem Namen Oberhausener Gartendom. Eigens für die OLGA 1999 mit großem Aufwand umgebaut, wurde sie bis 2000 als Gartencenter genutzt. In den Folgejahren zerfiel der Gartendom und wird aktuell von der Stadt Oberhausen restauriert.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Oberhausen (ab 1858)

Osterfeld (ab 1879)

Lohberg/Osterfeld (ab 1989)

1879 1879 2006 6.381
(1955)
2.800.214 t
(1981)

1879: Schacht 3 der Zeche Oberhausen
wird selbständige Zeche Osterfeld

 

Schächte der Zeche Osterfeld
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung

Max.

Teufe

1 (Oberhausen 3) Auf dem Schacht
46117 Oberhausen
51.502647, 6.875024 1873 1879 1992 980 m
2 (Wetterschacht) Vestische Straße
46117 Oberhausen
51.502571, 6.877764 1898 1902 1969 780 m
3 (Paul Reusch-Schacht) Zum Steigerhaus 2
46117 Oberhausen
51.503231, 6.876326 1903 1906 1992 980 m
4 (Wetterschacht) Zum Dörnbusch
46119 Oberhausen
51.519927, 6.868228 1912 1924 1992 800 m
Sterkrade 1 Von-Trotha-Str. 36-40
46149 Oberhausen
51.519492, 6.836879 1897 1933 von Sterkrade
übernommen
1992 1.250 m
Sterkrade 2 Von-Trotha-Str. 36-40
46149 Oberhausen
51.520096, 6.836238 1902 1933 von Sterkrade
übernommen
1992 1.250 m
Hugo Haniel Weseler Straße
46147 Oberhausen
51.529407, 6.815288 1895 1933 von Sterkrade
übernommen
1992 755 m
8 (Schacht Nord) Am Barmscheidsgrund
46147 Oberhausen
51.553286, 6.817407 1963 1968 2006 1.270 m

 

Fotogalerie

14. Zeche Oberhausen

Torhäuser der Zeche Oberhausen in Oberhausen im Ruhrgebiet

Die Zeche Oberhausen wurde 1853 als Hüttenzeche Königsberg zur Versorgung der Gutehoffnungshütte (GHH) in Oberhausen gegründet. Die Schächte Königsberg 1 und 2 wurden von 1854 bis 1857 geteuft. 1858 erhielt die Zeche den Namen Oberhausen. 1874 wurde Schacht 3 abgeteuft, 1879 in Osterfeld 1 umbenannt und als eigene Zeche aus­ge­glie­dert. 1895 begannen die Abteufarbeiten an Schacht Sterkrade. Noch im selben Jahr wurde dieser in Hugo umbenannt und als eigenständige Zeche Hugo (Oberhausen-Holten) aus­ge­glie­dert. Gleiches passierte mit dem Wetterschacht 3, der 1903 als Zeche Vondern abgegeben wurde und mit Sterkrade 1 und 2, die 1903 als Zeche Sterkrade eigenständig wurden. Der neue Schacht 3 wurde 1904 abgeteuft. Er verblieb im Verbund der Zeche Oberhausen. Das Bergwerk wurde bereits 1931 als Folge der Weltwirtschaftskrise geschlossen. Die Schächte blieben für Wasserhaltung offen.

 

In den 1930er Jahren erlebte die Zeche Oberhausen eine Renaissance. Sie wurde ab 1934 zu einem Schaubergwerk umgebaut, u. a. erhielt sie einen Kinosaal auf der 7. Sohle in 609 m Tiefe für ca. 100 Besucher. Auf dem Fördergerüst gab es eine Aussichtsplattform. 1935 eröffnete das Schaubergwerk mit einer großen Ausstellung zum 125‑jährigen Jubiläum der GHH. Das Schaubergwerk war bis 1959 aktiv, wurde dann aber im Rahmen der Bergbaukrise geschlossen. Die Schächte wurden in den 1960ern verfüllt, die Tagesanlagen abgerissen. Das Torhaus am Annemarie-Renger-Weg (Schacht 1/2) wird heute von einem Hostel genutzt.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Königsberg (ab 1853)

Oberhausen (ab 1858)

1853 1857 1931 2.381
(1905)
681.424 t
(1902)

1935-1959: Schaubergwerk

mit Kino auf 7. Sohle (609 m)

 

Schächte der Zeche Oberhausen
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung

Max.

Teufe

Königsberg 1 Annemarie-Renger-Weg
46047 Oberhausen
51.482197, 6.884481 1854 1857 1931 709 m
Königsberg 2 Annemarie-Renger-Weg
46047 Oberhausen
51.481944, 6.885340 1855 1857 1931 608 m
3 Auf dem Schacht
46117 Oberhausen
51.502306, 6.875592 1873 - 1874
aufgegeben nach
Schwimmsand-
einbruch
-
3 (Osterfeld 1) Auf dem Schacht
46117 Oberhausen
51.502647, 6.875024 1874 1879 als
Zeche Osterfeld
ausgeliedert
- 377 m
Sterkrade Im Lekkerland 2
46147 Oberhausen
51.530164, 6.813970 1895 1895 umbenannt
in Hugo und
Ausgliederung
- -
neuer Schacht
Sterkrade 1
Von-Trotha-Str. 36-40
46149 Oberhausen
51.519492, 6.836879 1897 1903 als
Zeche Sterkrade
ausgegliedert
- 364 m
Wetterschacht 3 Breilstraße
46117 Oberhausen
51.497070, 6.911679 1898 1903 als
Zeche Vondern
ausgegliedert
- 411 m
Sterkrade 2
(Wetterschacht)
Von-Trotha-Str. 36-40
46149 Oberhausen
51.520096, 6.836238 1902 1903 als
Zeche Sterkrade
ausgegliedert
- -
Neuer Schacht 3 Oberhauser Str. 80
45359 Essen
51.474365, 6.906130 1904 1904 1931 530 m

 

Fotogalerie
 

Zechen in Bottrop


15. Zeche Rheinbaben

Altes Torhaus der Zeche Rheinbaben in Bottrop im Ruhrgebiet

1897 konsolidierten die Felder Gladbeck (mit zwei Schächten im Abteufen) und Professor zur Zeche Vereinigte Gladbeck. Schacht Professor 3 wurde ab 1897, Schacht Professor 4 ab 1899 in Bottrop-Eigen abgeteuft. 1902 nahmen beide Schächte die Förderung auf. Im selben Jahr wurde Ver. Gladbeck vom preußischen Staat übernommen. Die Schächte Gladbeck 1/2 wurden in Möller 1/2 umbenannt, die Schächte Professor 3/4 in Rheinbaben 3/4. Namensgeber war der preußische Finanzminister Georg Freiherr von Rheinbaben. 1927 wurde die Zeche von Hibernia AG übernommen. Die Kokereien des Bergwerks wurden in den 1930ern stillgelegt und die Schächte als Einzelzechen weitergeführt. Das Bergwerk wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Erst 1947 konnte die Kohleförderung wieder aufgenommen werden. Die Kohlekrise ab 1957 erfasste die Zeche Rheinbaben früh. Die Stilllegung der Zeche wurde nach einer Bewertung der Kohlevorkommen beschlossen und im März 1967 durchgeführt. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Rheinbaben ein Gewerbegebiet. Die Schächte sind verfüllt und nicht mehr auffindbar. Ein Förderturm stand links vom Maschinenhaus, ein Luftschacht befand sich ca. 100 m rechts vom Maschinenhaus. Von den Gebäuden sind nur noch das Alte Torhaus (hier auf dem Foto abgebildet), das ehemalige Maschinenhaus und das Verwaltungsgebäude erhalten. Im Alten Torhaus befindet sich heute ein Probenraum für Musiker. Die vergitterten Fenster des alten Lohnbüros im hinteren Teil des Gebäudes sind noch vorhanden.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Thyssen (ab 1870)

Gladbeck (ab 1876) 

Ver. Gladbeck (ab 1897)

Rheinbaben & Möller (ab 1902)

Rheinbaben (ab 1935)

Möller/Rheinbaben (ab 1966)

1897 1901 1967 3.969
(1943)
1.076.328 t
(1943)

Die Schachtanlage Professor 3/4
wurde 1902 nach dem preußischen
Finanzminister Georg Freiherr
von Rheinbaben umbenannt

 

Schächte der Zeche Rheinbaben
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
Möller 1
(Thyssen 1)
Karl-Schneider-Str. 3-4
45966 Gladbeck
51.572780, 6.969624 1895 1901 1935 als eigenständige
Zeche abgetrennt, 1967 stillgelegt
797 m
Möller 2
(Thyssen 2)
Karl-Schneider-Str. 3-4
45966 Gladbeck
51.572345, 6.968732 1896 1902 1935 als eigenständige 
Zeche abgetrennt, 
1967 stillgelegt
797 m
Rheinbaben 3
(Professor 3)
Rheinbabenstraße
46240 Bottrop
51.547880, 6.951881 1897 1902 1968 als Wetterschacht
zu Mathias Stinnes,
Stilllegung 1972
598 m
Rheinbaben 4
(Professor 4)
Rheinbabenstraße
46240 Bottrop
51.548559, 6.951362 1899 1902 1968 als Wetterschacht
zu Mathias Stinnes,
Stilllegung 1972
785 m
Möller 5
(Wetterschacht)
Maria-Theresien-Str.
45964 Gladbeck
51.558214, 6.953768 1914 1918 1935 als eigenständige 
Zeche abgetrennt,
1967 an Jacobi/
Haniel abgegeben
679 m

 

Fotogalerie

16. Zeche Arenberg Fortsetzung

Verwaltungs- und Kauengebäude der Zeche Arenberg Fortsetzung in Bottrop im Ruhrgebiet

1862 wurde die Mutung für das Baufeld Welheim verliehen. 1902 wurde das Feld in Vereinigte Welheim und Arenberg Fortsetzung aufgeteilt. Die Zeche Vereinigte Welheim war von 1914 bis 1931 aktiv, wurde 1931 durch Mathias Stinnes aufgekauft. Arenberg Fortsetzung begann 1910 einen Förderschacht abzuteufen, ein zweiter Wetterschacht folgte 1911. Die Zeche nahm 1912 die Förderung auf. Die maximale Teufe von 677 m auf der 4. Sohle wurde 1926 erreicht. Arenberg Fortsetzung erzielte 1927 die höchste Fördermenge. 2.761 Bergleute förderten in dem Jahr 787.778 t Kohle. Aber schon 1930 wurde Arenberg Fortsetzung stillgelegt. Grubenfeld und Schächte gingen zu Prosper. Dort wurde die Schachtanlage weiter betrieben und bis zur Endteufe von 1.000 m weiter abgeteuft. Mit dem Verbund zu Prosper-Haniel im Jahr 1974 wurde Prosper II inkl. Arenberg-Fortsetzung stillgelegt. Schacht Arenberg 2 wurde 1977 verfüllt, Förderschacht 1 1981. Am Standort der Schachtanlage Arenberg Fortsetzung 1/2 sind das Verwaltungs- und Kauengebäude, ein Lokschuppen, ein Trafohaus und die Lohnhalle erhalten geblieben. Das imposante denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude ist heute Sitz des Gründer- und Technologiezentrums NRW.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Arenberg Fortsetzung (ab 1902)

1902 1912 1930 3.062
(1925)
787.778 t
(1927)

benannt nach dem Herzog
Prosper von Arenberg

 

Schächte der Zeche Zeche Arenberg Fortsetzung
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 Robert-Florin-Straße
46238 Bottrop
 51.532367, 6.959113 1910 1912 1930 an Prosper
abgegeben
677 m
2 (Wetterschacht) Im Blankenfeld
46238 Bottrop
 51.532483, 6.960074 1911 1912 1930 an Prosper
abgegeben
547 m

 

Fotogalerie

17. Zeche Prosper-Haniel

Tagesanlagen und Fördergerüst der Zeche Prosper-Haniel Schacht Franz Haniel 2 in Bottrop im Ruhrgebiet bei Nacht

Das Bergwerk Prosper begann 1856 noch unter dem Namen Maximilian mit dem Abteufen des Schachts I. Die Förderung wurde 1861 aufgenommen. Anfang der 1870er Jahre wurde Schacht 2 eröffnet. Der Malakowförderturm ist heute noch erhalten (s. Bildergalerie). Die Förderung begann 1875. Weitere Schächte 3, 4, 5 folgten in den Jahren bis 1893. Um den hohen Bedarf an Arbeitskräften zu decken, wurden Bergleute aus Polen angeworben. In Spitzenzeiten arbeiteten 12.000 Kumpel für das Bergwerk. Die Bevölkerungszahl von Bottrop verdoppelte sich zwischen 1900 und 1910. Weitere Schächte 6, 7, 8 wurden in den Jahren 1908 bis 1921 abgeteuft.

 

Das Bild zeigt die Schachtanlage Franz-Haniel 1/2 mit Fördergerüst, aufgenommen von der Halde Haniel. Zum besseren Abbau des Franz-Haniel Feldes begann man 1921 mit der Abteufung des Schachts Franz-Haniel. Starke Wassereinbrüche führten zu einem Absaufen der Anlage. Das Schachtgerüst verschwand dabei vollständig im Schacht. Die Arbeiten an der Anlage wurden ab 1936 wieder aufgenommen, die Förderung konnte letztendlich 1941 in einer Tiefe von 600 m beginnen. 1930 wurden die Schächte 1/2 der Zeche Arenberg Fortsetzung übernommen. 1974 fusionierte die Zeche Prosper mit der Zeche Jacobi/Haniel zum Verbundbergwerk Prosper-Haniel.

 

Der Kohleabbau wanderte zunehmend Richtung Norden. Ab 1975 begann man nach und nach mit der Stilllegung der südlicheren unrentabel gewordenen Schächte. Prosper-Haniel war das letzte aktive Kohlenbergwerk in Deutschland. Es wurde am 21. Dezember 2018 geschlossen.

 

 

Zechen in Mülheim


18. Zeche Rosenblumendelle

Verwaltungs- und Kauengebäude der Zeche Rosenblumendelle in Mülheim im Ruhrgebiet

Die Zeche Rosenblumendelle wurde 1841 in Mülheim-Heißen unter dem Namen Vereinigte Rosen- und Blumendelle gegründet. Sie konsolidierte eine Reihe von Kleinzechen, u. a. die Zeche Rosen­delle, die bereits Mitte des 18. Jhdt. aktiv war. Die Teufarbeiten an einem ersten Tiefbauschacht begannen 1856. Mit Hilfe einer Wasserhaltungsdampfmaschine und Lokomobilen für die Förderung nahm die Zeche 1859 den Betrieb auf. Bei Lokomobilen waren alle Teile einer Dampfmaschine auf einer Plattform mit Rädern montiert, die dadurch zwar nicht selbstfahrend, aber ortsunabhängig war. 1866 versiegten die meisten Brunnen in Mülheim-Heißen. Ursache war der fortschreitende Abbau der Zeche. 1886 waren 1 Förderschacht und 2 Wetterschächte in Betrieb. 1897 wurde Schacht 2 abgeteuft. Nach Konsolidierung mit Ver. Kronprinz erhielt die Zeche 1898 den Namen Rosen­blumen­delle.

 

1899 nahm der zweite Schacht die Förderung auf. Ein dritter Schacht mit dem Namen Kronprinz wurde 1901 abgeteuft. Er ging 1903 als Wetter- und Seilfahrtschacht in Betrieb. 1928 wurde die Zeche Hagenbeck übernommen mit zwei Förder- und zwei Wetterschächten. 1929 folgte die Zeche Humboldt mit Förderschacht Franz und zwei Wetterschächten, die aber bereits 1930 aufgegeben wurden. 1931 wurde das Feld Humboldt mit Schacht Franz an die Zeche Wiesche abgegeben. Ihre maximale Jahresfördermenge erreichte Rosen­blumen­delle 1937 mit 1,1 Mio. t Kohle. Zu dieser Zeit arbeiteten 2.574 Kumpel im Schacht. 1945 erlitt das Bergwerk erhebliche Schäden durch Bombenangriffe. Der Betrieb der Brikettfabrik konnte erst 1947 zum Jahresende wieder aufgenommen werden. 1952 erfogte der Verbund mit der Zeche Wiesche zum Verbundbergwerk Rosen­blumen­delle/Wiesche. 1957 erreichte Ro­sen­blumen­delle eine Endteufe von 915 m im Gesenk. Das Verbundbergwerk wurde 1966 als letzte Zeche in Mülheim stillgelegt. Die Hagenbeck Schächte 2/3 wurden bis 1980 für Wasserhaltung offen gehalten.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Ver. Rosen- und Blumendelle (ab 1841)

Rosenblumendelle (ab 1898)

Rosenblumendelle/Wiesche (ab 1952)

1841 1859 1966 3.662
(1950)
1.111.951 t
(1937)

Vorgängerzeche Rosendelle schon
Mitte des 18. Jhdt. aktiv. 

1800: Übergang auf Tiefbau mit
Kunstschacht ca. 1.000 m westlich
der späteren Zeche Rosenblumendelle.

 

Schächte der Zeche Rosenblumendelle
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 Am Förderturm 6
45472 Mülheim an der Ruhr
51.442676, 6.948306 1856 1859 1966 707 m
Wetterschacht 1 - - 1858 1886 1892 90 m
Wetterschacht 2 - - 1858 1886 vor 1898 90 m
2 Am Förderturm 14-22
45472 Mülheim an der Ruhr
51.442535, 6.947472 1897 1899 1966 525 m
3 (Kronprinz) Aktienstraße 42
45359 Essen
51.459358, 6.926838 1901 1903 1966 538 m
Hagenbeck 1 In d. Hagenbeck 25
45143 Essen
51.456623, 6.971597 1837 1928 von
Hagenbeck
übernommen
1951 398 m
Hagenbeck 2 In d. Hagenbeck 50
45143 Essen
51.457144, 6.970229 1850 1928 von
Hagenbeck
übernommen
1965,
weiter offen
für Wasserhaltung
717 m
Hagenbeck
Wetterschacht 3
Heinrich-Strunk-Str. 145
45143 Essen
51.457051, 6.967569 1922 1928 von
Hagenbeck
übernommen
1965,
weiter offen
für Wasserhaltung
924 m
Hagenbeck Wetterschacht
im Ostfeld
Münchener Str.
45145 Essen
51.447493, 6.994508 1876 1928 von
Hagenbeck
übernommen
1931 398 m
Humbold (Franz) Humboldtring 13
45472 Mülheim an der Ruhr
51.4383424, 6.956169 1855 1929 von
Humboldt
übernommen
1966 527 m
Wiesche 1 (Emilie) Wiescher Weg 97
45472 Mülheim an der Ruhr
51.435844, 6.919221 1828 1952 aus Verbund
mit Wiesche
1952 552 m
Wiesche 2 Schieferbank 12
45472 Mülheim an der Ruhr
51.436712, 6.918875 1896 1952 aus Verbund
mit Wiesche
1952 750 m

 

Fotogalerie
 

Zechen in Essen


19. Zeche Hagenbeck

Maschinenhaus der Zeche Hagenbeck Schacht 1 und 2 in Essen im Ruhrgebiet

Die Zeche Hagenbeck geht auf das Stollenbergwerk 'Auf der Goes' in Essen-Frohnhausen zurück, das bereits 1535 erwähnt wurde. Eine Bergordnung aus dem Jahr 1575 über die 'Societät der Köhler auf der Goes' gilt als der erste urkundliche Nachweis der Zeche. 1637 erbat die Zeche 'Auf der Steut' als Nachfolgerin der Zeche 'Auf der Goiß' Maßnahmen von der Fürstäbtissin gegen einen Konkurrenten. 1643 war die Zeche in Betrieb. 1682 erteilte die Fürstäbtissin eine Belehnung an 'Auf dem Steut, olim [=einst] der Goiß'. 1711 wird das Bergwerk als 'Kohlengesellschaft auf'm Steut, Riecken- und Krabbenbänksgen' erwähnt. 1735 wurde erstmalig der Name Hagen­beck verwendet: 'Kohlenberg Hagen­beck oder Steut'. Ab da wurde nur noch der Name Hagen­beck benutzt. 1757 forderte die Stiftsherrin die Gewerkschaft auf, "Hagen­beck zu bearbeiten". Die Zeche begann mit dem Unterwerksbau, d. h. dem Abbau unter dem tiefsten Wasserlösungsstollen, dem Hostenkämper Stolln. Dieser Zeitpunkt gilt als die Gründung der Zeche Hagen­beck.

 

1799 kam es zu Streitigkeiten, als eine andere Gewerkschaft die Belehnung wegen 'Nichterneuerung der Belehnung von Hagenbeck' erhalten hatte. 1805 gewann Hagenbeck den Prozess vor Gericht. 1814 erhielt die Gewerkschaft Hagenbeck die Berechtigung für den Tiefbau. Ein Jahr später begann Hagenbeck mit dem Tiefbau, vorerst mit Stollenschächten. 1836 konsolidierte Hagenbeck mit den Stollenbergwerken Nettelnkönig, Wiehagen und Krabbenbank zu Vereinigte Hagenbeck.

 

1837 wurde der erste Tiefbauschacht abgeteuft. Er erreichte 1838 in 23 m Teufe das Karbon. 1840 wurde eine Dampfmaschine für die Wasserhaltung in Betrieb genommen. Im selben Jahr wurde die erste Sohle in 56 m, die zweite Sohle in 67 m Tiefe eingerichtet und die Förderung aufgenommen. 1847 begann untertage der Einsatz von Pferden für die Förderung. 1850 wurde ein zweiter Schacht abgeteuft. Er ging 1858 in Betrieb. 4 Wetterschächte und ein Bergeschächtchen mit nur 2 m Durchmesser wurden in den Folgejahren abgeteuft. 1897 wurde die Zeche nach Besitzerwechsel wieder in Hagenbeck umbenannt.

 

1910 erreichte das Bergwerk die Endteufe von 526 Metern. Die Förderung wurde 1928 eingestellt und Hagenbeck von der Zeche Rosen­blumen­delle übernommen. Mit der Stilllegung von Rosen­blumen­delle im Jahr 1965 stellten die ehemaligen Hagenbeck Schächte 2 und 3 die Förderung ein. Beide Schächte waren noch bis 1980 für Wasserhaltung offen, wurden aber danach stillgelegt und verfüllt. Das ehemalige Maschinenhaus der Zeche Hagenbeck, Schacht 1/2 an der Straße 'In der Hagenbeck' ist erhalten geblieben. Schacht 1 erhielt 1900 ein eisernes Fördergerüst. Das Gebäude stammt also vermutlich aus dieser Zeit. Es wird heute von einer Autowerkstatt genutzt.

 

 

Namen und Erwähnungen der Zeche Hagenbeck
Jahr Namen Art des Abbaus
1535 Auf der Goes zunftmäßiger Bergbau
1575 Societät der Köhler auf der Goes Stollenabbau: Hostenkämper Stolln
1637 Kohlenwerk Auf dem Steut Stollenabbau
1682 Auf dem Steut, olim [einst] der Goiß Stollenabbau: Steuter Aak
1711 Kohlengesellschaft auf'm Steut, Riecken- und Krabbenbänksgen Stollenabbau
1735 Kohlberg Hagenbeck oder Steut Stollenabbau
1757 Hagenbeck Stollenabbau: Hostenkämper Stollen = Steuter Aak
1805 Kohlengesellschaft Auf der Goes 
zu Hagenbeck Stollenabbau
1836 Vereinigte Hagenbeck Tiefbau
1897 Hagenbeck Tiefbau

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Hagenbeck (nach 1735)

1757 1840 1928 1.795
(1927)
517.376 t
(1927)

1575: Wahrscheinlich älteste urkundlich
nachgewiesene Zeche im Ruhrgebiet

1851/52 und 1854: größte Zeche 
im Ruhrgebiet

 

Schächte der Zeche Hagenbeck
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 In d. Hagenbeck 25
45143 Essen
51.456623, 6.971597 1837 1840 1928 an
Rosenblumendelle
abgegeben
398 m
2 In d. Hagenbeck 50
45143 Essen
51.457144, 6.970229 1850 1858 1928 an
Rosenblumendelle
abgegeben
526 m
Wetterschacht
im Südfeld
Niesertweg
45144 Essen
51.449444, 6.957480 1875 1876 vor 1897 46 m
Wetterschacht im
Ostfeld (Holsterhausen)
Münchener Str.
45145 Essen
51.447493, 6.994508 1876 1876 1928 an
Rosenblumendelle
abgegeben
398 m
Wetterschacht
im Westfeld
- - 1893 1896 1923 292 m
Bergeschächtchen In d. Hagenbeck 30-32
45143 Essen
51.456618, 6.971161 1902 - vor 1928 -
Wetterschacht 3 Heinrich-Strunk-Str. 145
45143 Essen
51.457051, 6.967569 1922 1923 1928 an
Rosenblumendelle
abgegeben
287 m

 

Fotogalerie

20. Zeche Amalie

Fördergerüst der Zeche Amalie Neuer Schacht Amalie in Essen im Ruhrgebiet mit Graffiti

Nach Mutungsbohrungen im Jahr 1839 begann man 1840 in Altendorf mit dem Abteufen des Schachts Amalie. Die Zeche Ver. Helene & Amalie, später Alte Zeche Helene & Amalie, erreichte 1842 in 75 m Tiefe das Karbon. 1843 wurde die erste Sohle in 117 m eingerichtet. Förderbeginn war im selben Jahr. 1850 wurde 300 m südlich der neue Schacht Amalie abgeteuft. 1854 wurde der neue Schacht Amalie zum Förderschacht, der alte Schacht Amalie zum Wetterschacht. 1855 war die Zeche Ver. Helene & Amalie mit 154.701 t Kohle Jahresförderung und 501 Beschäftigten die größte Zeche im Ruhrrevier. 1868 wurde auf der dritten Sohle die maschinelle Streckenförderung eingerichtet. 1870 wurde Schacht Helene in Altenessen abgeteuft, der 1873 die Förderung aufnahm. 1892 kam es zu einer vierwöchigen Betriebseinstellung aufgrund eines Fördermaschinendefekts. Ein eisernes Fördergerüst wurde errichtet. 1894 wurde auf Schacht Amalie in 466 m die 6. Sohle eingerichtet. 1901 wurde der Wetterschacht Bertha in Betrieb genommen, Schacht Helene erhielt ein eisernes Fördergerüst. 1904 wurde Schacht Amalie II abgeteuft, der 1908 auf der 7. Sohle in 570 m die Förderung aufnahm. Er wurde 1911 in Schacht Marie umgetauft. 1913 erreichte Amalie die maximale Fördermenge mit 1,03 Mio. t Kohle und einer Belegschaft von 3.284 Bergleuten. 1918 wurde Schacht Bertha Förderschacht und Helene Wetterschacht. 1919 wurde auch Schacht Amalie zum Wetterschacht umfunktioniert. 1922 wurde der Wetterschacht Barbara ca. 1,3 km nordöstlich von Amalie gebaut und 1926 in Betrieb genommen. Die Zeche hatte zu diesem Zeitpunkt eine Teufe von 808 m erreicht.

 

1927 wurde die Zeche von der Friedrich Krupp AG, Bergwerke Essen übernommen und in die Teile Amalie und Helene aufgespalten. 1929 wurde Schacht Amalie verfüllt und neu abgeteuft. Der Schacht nahm 1934 auf der 8. Sohle die Förderung wieder auf. 1937 ging die Zeche Amalie in den Verbund Sälzer-Amalie auf.

 

1938 wurde der Schacht Amalie bis auf 975 m abgeteuft und die 9. Sohle eingerichtet. Das Bergwerk erhielt als erste Zeche weltweit eine Schwarz-Weiß-Kaue. 1944 wurden die Tagesanlagen der Zeche durch Bombenangriffe beschädigt. Im Oktober wurde der Betrieb ganz eingestellt und erst im September 1945 wieder aufgenommen. 1954 wurde auf Schacht Barbara in 1.185 m die 10. Sohle angesetzt. 1960 wurde die Zeche Sälzer-Amalie mit der Zeche Wolfsbank zum Verbundbergwerk Sälzer-Amalie/Wolfsbank zusammengeschlossen. Das Bergwerk wurde 1962 in Amalie umbenannt.

 

1965 wurde das Feld der stillgelegten Zeche Helene übernommen mit den Schächten Helene und Bertha. 1966 wurde die Förderung eingestellt. 1967 folgte dann die Stilllegung des Bergwerks Amalie. Die Schachtanlage Barbara wurde verfüllt und abgebrochen. Die Schächte Amalie und Marie blieben für Wasserhaltung weiter offen. Das Fördergerüst des Schachts Marie wurde 1982 durch eine Hilfsförderung ersetzt. Das Fördergerüst über Schacht Amalie ist heute noch erhalten.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Ver. Helene & Amalie (ab 1839)

Amalie (ab 1927)

Sälzer-Amalie (ab 1937)

Sälzer-Amalie/Wolfsbank (ab 1960)

Amalie (ab 1962)

1839 1843 1966 4.841
(1930)
1.031.785 t
(1913)

1855 mit 500 Bergleuten
größte Zeche im Ruhrgebiet.

1938 erste schwarz-weiß-
Kaue der Welt

 

Schächte der Zeche Amalie
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
Amalia (Alte Zeche
Helene & Amalie)
Zollstraße
45356 Essen
51.469689, 6.981546 1840 1843 1919 159 m
Neuer Schacht Amalie
(Neue Zeche Helene & Amalie)
Helenenstraße
45141 Essen
51.467896, 6.985326 1850 1854 1966 975 m
Helene Twentmannstraße
45326 Essen
51.481610, 7.017368 1870 1873 1927 als
Zeche Helene
abgetrennt
670 m
Bertha Twentmannstraße
45326 Essen
51.481645, 7.018357 1898 1901 1927 als
Zeche Helene
abgetrennt
808 m
Marie (Amalie II) Helenenstraße
45141 Essen
51.468307, 6.984452 1904 1908 1966 975 m
Barbara Bäuminghausstraße
45326 Essen
51.478313, 6.995355 1922 1926 1966 810 m
Huyssen Westendstraße
45143 Essen
51.457729, 6.991792 1842 1937 aus Verbund
mit Ver. Sälzer
& Neuack
1966 808 m
Schmits Westendstraße
45143 Essen
51.458101, 6.991808 1857 1937 aus Verbund
mit Ver. Sälzer
& Neuack
1961 685 m
Wolfsbank 2 Wolfsbankring
45355 Essen
51.471094, 6.958976 1850 1960 aus
Verbund mit
Wolfsbank
1966 756 m
Wolfsbank 3 Wolfsbankring
45355 Essen
51.471779, 6.958413 1901 1960 aus
Verbund mit
Wolfsbank
1966 975 m
Carolus Magnus 1 Carolus-Magnus-Str.
45356 Essen
51.482752, 6.971688 1864 1960 aus
Verbund mit
Wolfsbank
1962 887 m
Christian Levin 1 Rauchstraße
45356 Essen
51.495539, 6.942499 1854 1960 aus
Verbund mit
Wolfsbank
1966 975 m
Christian Levin 2 Heinz-Bäcker-Straße
45356 Essen
51.495589, 6.943338 1919 1960 aus
Verbund mit
Wolfsbank
1966 975 m
Wetterschacht Levin Levinstraße
45356 Essen
51.490550, 6.946669 1895 1960 aus
Verbund mit
Wolfsbank
1966 520 m
Neu-Cöln 1 Schacht Neu-Cöln
45355 Essen
51.483980, 6.953761 1845 1960 aus
Verbund mit
Wolfsbank
1961 520 m
Neu-Cöln
Nebenschacht
Schacht Neu-Cöln
45355 Essen
51.483829, 6.954028 1919 1960 aus
Verbund mit
Wolfsbank
1961 750 m
Neu-Cöln 2 Schacht Neu-Cöln
45355 Essen
51.483395, 6.952387 1922 1960 aus
Verbund mit
Wolfsbank
1961 214 m

 

Fotogalerie

21. Zeche Carolus Magnus

Maschinenhaus der Zeche Carolus Magnus Schacht 1 in Essen im Ruhrgebiet

Das Schürfgesuch für die Zeche Carolus Magnus wurde 1839 eingereicht. Erste Mutungsbohrungen trafen in 85 m Tiefe auf Kohle. Ein Schürfschacht Lorchen wurde 1841 abgeteuft, er nahm 1848 die Förderung auf. Im selben Jahr begann der gemeinsame Betrieb mit der Zeche Constantin der Große, die zu dem Zeitpunkt keinen eigenen Schacht besaß. Förderschacht 1 wurde ab 1864 abgeteuft. Er ging 1869 in Betrieb. 1890 wurde der alte Schürfschacht Lorchen wegen "seines schlechten Zustands" stillgelegt. Ein Jahr später begannen die Arbeiten an einem zweiten Schacht, der den Namen Catho erhielt. Er nahm 1893 die Förderung auf. Schacht 1 wurde zum Wetterschacht umgewidmet. Schacht 3 wurde von 1925 bis 1926 gebaut. Carolus Magnus erreichte 1929 die höchste Förderung mit 409.190 t Kohle bei einer Belegschaft von 1.299 Bergleuten. 1944 wurden die Tagesanlagen durch Bombenangriffe zerstört. Die Förderung wurde 1946 wieder aufgenommen, die Schäden waren aber so groß, dass die Zeche 1951 stillgelegt wurde. Schacht 3 wurde verfüllt. Das Grubenfeld mit Schacht 1 und 2 ging an die Zeche Wolfsbank. Schacht 2 wurde 1958 aufgegeben. Schacht 1 1962. Die Tagesanlagen wurden abgerissen. Das Maschinenhaus an der Carolus-Magnus-Straße in Essen blieb erhalten und wird heute gewerblich genutzt.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Carolus Magnus (ab 1839)

Constantin der Große (ab 1848)

Constantin der Große &
Carolus Magnus (ab 1854)

Carolus Magnus (ab 1858)

1839 1848 1951 1.341
(1920)
409.190 t
(1929)

1852: erstmaliger Einsatz von
englischen Bienenkorböfen in
einer Kokerei im Ruhrgebiet

 

Schächte der Zeche Carolus Magnus
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
Schürfschacht
Lorchen
Carl-Kruft-Straße 52
45355 Essen
 51.476785, 6.963479 1841 1848 1890 291 m
1 Carolus-Magnus-Straße 33
45356 Essen
 51.482752, 6.971688 1864 1869 1951 an
Wolfsbank
abgegeben
887 m
2 (Catho) Carolus-Magnus-Straße 13
45356 Essen
51.482392, 6.971704  1891 1893 1951 an
Wolfsbank
abgegeben
707 m
3 Carolus-Magnus-Straße 13
45356 Essen
51.482410, 6.972370  1925 1926 1951 707 m
Fotogalerie

22. Zeche Carl

Malakowturm der Zeche Carl Schacht Hercules in Essen im Ruhrgebiet

1855 begann die Gewerkschaft Hercules in Altenessen mit dem Abteufen eines Schachtes. Ein Malakowturm mit zwei Maschinenhausflügeln wurde gebaut und die Zeche Carl ging 1861 in Betrieb. 1899 wurde ein großes Seilscheibengerüst auf den Malakowturm aufgesetzt. Die Jahres­förder­menge lag bei 300.000 t. Der Betrieb wurde bereits 1929 eingestellt. Das Fördergerüst wurde abgerissen. Der Schacht diente noch bis 1955 der Zeche Emil-Emscher als Wetterschacht. 1970 wurde der Schacht endgültig geschlossen. Heute wird die ehemalige Zechenanlage als Kulturzentrum genutzt. Die verbliebenen Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Der Malakowturm ist der älteste noch erhaltene im Ruhrgebiet.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Kölner Bergwerks-Verein (ab 1842)

Carl (ab 1855)

Anna-Carl (ab1913)

Emil (ab 1929)

Emil-Emscher (ab1935)

Emil-Fritz (ab 1967)

1856 1858 1929 911
(1914)
277.700 t
(1914)

Ältester erhaltener
Malakowturm im
Ruhrgebiet, erbaut
1856

 

Schächte der Zeche Carl
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
Carl (Hercules) Wilhelm-Nieswandt-Allee 100
45326 Essen
51.496011, 7.012468  1855 1861 1970 570 m
Wetterschacht Wilhelm-Nieswandt-Allee 100
45326 Essen
51.496501, 7.013108 1886 1886 1952 371 m

 

Fotogalerie

23. Zeche Fritz-Heinrich

Zecheneingang der Zeche Fritz-Heinrich Schacht Fritz 1/2 in Essen im Ruhrgebiet

1855 wurde die Mutung für das Feld Heinrich Theodor verliehen. Ein gleichnamiger Schacht wurde abgeteuft. 1857 wurde die Zeche in Neu-Essen um­be­nannt. 1859 wurde die Förderung auf der 2. Sohle in 238 m Tiefe aufgenommen. 1872 wurde Schacht Fritz, ca. 750 m nördlich von Schacht Heinrich Theodor an der Heßlerstraße in Altenessen-Nord abgeteuft. Fritz 1 ging 1875 in Betrieb. 1890 wurde ein Wetterschacht für Heinrich Theodor gebaut. 1895 wurde Schacht Fritz 2 neben Fritz 1 errichtet. 1901 erhielt die Schachtanlage Heinrich (Theodor) einen 2. Schacht. Die Zeche bestand nun aus zwei Doppelschachtanlagen Heinrich 1/2 und Fritz 1/2. 1912 fusionierte Neu-Essen mit dem Kölner Bergwerksverein, die Zeche Neu-Essen wurde in Fritz-Heinrich umgetauft. Unter der Leitung der Hoesch AG, die 1930 das Bergwerk übernommen hatte, wurde die Förderung der beiden Schachtanlagen auf Fritz 1/2 konzentriert, Schacht Heinrich 1/2 wurde 1935 stillgelegt. Als die Schächte Fritz 1/2 im 2. Weltkrieg durch Bombenangriffe erheblich beschädigt wurden, übernahm Heinrich 1/2 zeitweise wieder die Förderung. 1961 führte die Zeche die Skipförderung ein. Dazu wurde der Förderschacht Hansen ab 1958 geteuft. 1960 wurden die Schächte der Zeche Wilhelmine Victoria aufgekauft. 1964 erreichte Fritz-Heinrich die maximale Fördermenge von 1.587.593 t Kohle. 3.600 Bergleute arbeiteten für das Bergwerk. 1966 wurde die Zeche in Fritz-Wilhelmine umbenannt, ein Jahr später ging das Bergwerk in das Verbundbergwerk Emil-Fritz auf. Die Schachtanlagen Fritz 1/2, Wilhelmine 1/4 und Wilhelmine 2/3 wurden von Emil-Fritz noch bis zur Stilllegung des Verbundbergwerks im Jahr 1973 weiter betrieben, danach abgeworfen und verfüllt. Die Tagesanlagen Heinrich 1/2 wurden komplett abgerissen. Dort befindet sich heute ein neues Gewerbegebiet. Am Standort der Schachtanlage Fritz 1/2 an der Heßlerstraße sind einige Betriebsgebäude erhalten geblieben. Sie werden heute gewerblich genutzt (Stand: Januar 2022).

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Heinrich Theodor (ab1855)

Neu-Essen (ab 1857)

Fritz-Heinrich (ab 1912)

Fritz-Wilhelmine (ab 1966)

Emil-Fritz (ab 1967)

1855 1859 1967 4.084
(1955)
1.587.593 t
(1964)

Tagesanlagen Fritz 1/2 werden
heute gewerblich genutzt

 

Schächte der Zeche Fritz-Heinrich
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
Heinrich 1
(Heinrich Theodor)
Wilhelm-Nieswandt-Allee 200
45326 Essen
51.503882, 7.009190 1855 1859 1935 925 m
Fritz 1 Heßlerstraße
45329 Essen
51.510479, 7.010985 1872 1875 1967 zu Verbund
Emil-Fritz;
1973 stillgelegt
925 m
Wetterschacht
Heinrich Theodor
Wilhelm-Nieswandt-Allee 200
45326 Essen
51.503850, 7.008708 1890 1891 1935 433 m
Fritz 2 Heßlerstraße
45329 Essen
51.510791, 7.011399 1895 1897 1967 zu Verbund
Emil-Fritz;
1973 stillgelegt
925 m
Heinrich 2 Wilhelm-Nieswandt-Allee 200
45326 Essen
51.503380, 7.008784 1901 1903 1935 925 m
Wetterschacht Fritz Heßlerstraße
45329 Essen
51.510864, 7.011873 1913 1924 1967 zu Verbund
Emil-Fritz;
1973 stillgelegt
427 m
Hansen Heßlerstraße
45329 Essen
51.510711, 7.012174 1958 1961 1967 zu Verbund
Emil-Fritz;
1973 stillgelegt
925 m
Wilhelmine 1 Steinstraße 1-3
45881 Gelsenkirchen
51.518285, 7.069588 1856 1960 von
Wilhelmine Victoria
übernommen
1967 zu Verbund
Emil-Fritz;
1973 stillgelegt
928 m
Wilhelmine 2 Kleine Hauwe 6
45883 Gelsenkirchen
51.519538, 7.050445 1872 1960 von
Wilhelmine Victoria
übernommen
1967 zu Verbund
Emil-Fritz;
1973 stillgelegt
700 m
Wilhelmine 3 Große Hauwe
45883 Gelsenkirchen
51.519499, 7.050965 1888 1960 von
Wilhelmine Victoria
übernommen
1967 zu Verbund
Emil-Fritz;
1973 stillgelegt
926 m
Wilhelmine 4 Wilhelminenstraße
45881 Gelsenkirchen
51.517904, 7.069432 1898 1960 von
Wilhelmine Victoria
übernommen
1967 zu Verbund
Emil-Fritz;
1973 stillgelegt
700 m

 

Fotogalerie

24. Zeche Helene

Kauengebäude der Zeche Helene in Essen im Ruhrgebiet

Die Zeche Vereinigte Helene & Amalie wurde 1839 gegründet. Sie nahm 1843 die Förderung auf. Schacht Helene wurde 1870 in Altenessen, westlich der Twentmannstraße abgeteuft. Der Schacht ging 1873 in Produktion. 1898 wurde in direkter Nachbarschaft der Wetterschacht Bertha errichtet. Schacht Barbara wurde 1922 als gemeinsamer Wetterschacht für die Betriebsteile Amalie und Helene gebaut. Er ging 1926 in Betrieb. 1927 wurde Vereinigte Helene & Amalie an die Friedrich Krupp AG, Bergwerke Essen verkauft und in die beiden Zechen Amalie und Helene aufgeteilt. Helene erhielt die drei Schächte Helene, Bertha und Barbara, Amalie die anderen Schächte (s. dort). 1938 erreichte Helene die Endteufe von 975 m, 1963 die höchste Förderung mit 713.490 t. Das Bergwerk wurde 1965 stillgelegt, das Baufeld ging zu Amalie. Erhalten geblieben ist nur das Verwaltungs- und Kauengebäude an der Twentmannstraße in Essen.  

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Ver. Helene & Amalie (ab 1839)

Helene (ab 1927)

1839 1873 1965 1.953
(1950)
713.490 t
(1963)

Auf Helene wurde Fettkohle
gefördert. Andere Kohlensorten
gingen untertage nach Amalie.

 

Schächte der Zeche Helene
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
Helene Twentmannstraße

45326 Essen
51.481610, 7.017368 1870 1873 1965 975 m
Bertha Twentmannstraße
45326 Essen
51.481645, 7.018357 1898 1901 1965 975 m
Barbara Bäuminghausstraße
45326 Essen
51.478313, 6.995355 1922 1926 1965 810 m

 

Fotogalerie

25. Zeche Zollverein

Doppelbock Fördergerüst auf der Zeche Zollverein Schacht 12 in Essen im Ruhrgebiet

Zeche Zollverein war ein Bergwerk im Essener Norden, das von 1862 bis 1986 Steinkohle förderte. Gegründet wurde die Zeche durch den Industriellen Franz Haniel, der die Rohstoffzufuhr für seine Kokereien und Eisenhütten sichern wollte. In Spitzenzeiten förderte Zeche Zollverein 3,6 Mio. t Kohle (1937) und beschäftigte bis zu 8.300 Mitarbeiter (1925). Nur wenig durch den 2. Weltkrieg beschädigt, nahm die Zeche in den 1950ern einen Spitzenplatz unter den westdeutschen Steinkohlenbergwerken ein.

 

Nach massiven Einbrüchen der Nachfrage nach deutscher Kohle Anfang der Achtziger entschied die Kohlerunde 1983 die Aufgabe des Standortes Zollverein. Die Stilllegung der Zeche kam dann am 23. Dezember 1986. Schon zu diesem Zeitpunkt stand die Zeche unter Denkmalschutz.

 

Nach der Stilllegung kaufte das Land NRW dem Betreiber Ruhrkohle AG das Gelände um Schacht 12 ab und sanierte in den Folgejahren bis 1999 die Betriebsgebäude. 2001 wurden die Anlagen der Zeche Zollverein, Schacht 12 sowie die angrenzende Kokerei Zollverein zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Seit 2006 werden Teile der Kohlenwäsche für Ausstellungen genutzt. Das Ruhrlandmuseum zog aus dem Essener Süden in die Räume der ehemaligen Kohlenwäsche um und eröffnete 2010 als Dauerausstellung unter dem Namen "Ruhrmuseum". Die Farb- und Lichtgestaltung der Treppen­auf­gänge und Rolltreppen, die zum Eingang des Museums in einer Höhe von 24 m führen, sind insbesondere für Fotografen ein magnetischer Anziehungspunkt.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Zollverein (ab 1847)

Nordstern-Zollverein (ab 1983)

Zollverein (ab 1987)

1847 1851 1986 8.295
(1925)
3.588.000 t
(1937)

1888-1901, 1932, 1934-1938 und 1945:
größtes Bergwerk im Revier.

Seit 2001 Weltkulturerbe.

 

Schächte der Zeche Zollverein
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 (Förderschacht) Bullmannaue
45327 Essen
51.490094, 7.044428 1847 1851 1980 756 m
2 (Wetterschacht) Bullmannaue
45327 Essen
51.490436, 7.044957 1850 1851 1986 stillgelegt,
bis heute offen für
zentrale Wasserhaltung
1.005 m
3 (Förderschacht) Am Handwerkerpark
45309 Essen
51.489309, 7.063303 1880 1882 1980 659 m
4 (Förderschacht) Katernberger Str.
45327 Essen
51.504312, 7.052594 1891 1893 1964 606 m
5 (Wetterschacht) Katernberger Str.
45327 Essen
51.503649, 7.052917 1894 1896 1932 495 m
6 (Förderschacht) Flöz Zollverein
45141 Essen
51.478944, 7.041297 1895 1897 1975 601 m
7 (Wetterschacht) Am Handwerkerpark
45309 Essen
51.489099, 7.062918 1897 1899 1980 659 m
8 (Wetterschacht) Bullmannaue
45327 Essen
51.489984, 7.045426 1897 1900 1986 613 m
9 (Wetterschacht) Flöz Zollverein
45141 Essen
51.478773, 7.040051 1903 1904 1979 659 m
10 (Förderschacht) Am Handwerkerpark
45309 Essen
51.489540, 7.063845 1911 1914 1986 1.150 m
11 (Förderschacht) Katernberger Str.
45327 Essen
51.504302, 7.053082 1922 1928 1986 756 m
12 (Zentralförderschacht
XII, Albert Vögler)
Gelsenkirchener Str.
45309 Essen
51.486628, 7.044068 1929 1932 1986 stillgelegt,
bis heute offen für
zentrale Wasserhaltung
1.005 m
Holland 4
(Wasserhaltung)
Emil-Weitz-Straße
44866 Bochum
51.483734, 7.126352 1898 1974 von Holland 
übernommen für
zentrale Wasserhaltung
1988 1.000 m
Holland 6
(Wasserhaltung)
Emil-Weitz-Straße
44866 Bochum
51.483330, 7.127319 1921 1974 von Holland
übernommen für
zentrale Wasserhaltung
1988 1.000 m

 

Fotogalerie

26. Zeche Graf Beust

Verwaltungsgebäude der Zeche Graf Beust in Essen im Ruhrgebiet

Die Gewerkschaft Ernst wurde 1839 in Essen gegründet. Die Mutungsbohrung erreichte 1840 das Karbon in 54 m Tiefe. Schurfschacht Ernst (später Dahlmeyer 1) wurde im selben Jahr abgeteuft. 1841 erhielt die Mutung den Namen Graf Beust. Ein Jahr später nahm die Zeche Graf Beust die Förderung auf. 1842 wurde der Wasserhaltungsschacht Ernestine abgeteuft. Er er­reich­te 1843 das Karbon bei 36 m und nahm 1851 den Betrieb auf. Ein Wetterschacht folgte 1852. 1858 wurde eine Pferdebahn nach Mülheim in Betrieb genommen, die 1865 bereits wieder eingestellt wurde. 1870 errichtete Graf Beust ein eisernes Födergerüst, das zweite im Ruhrgebiet. Das erste war ein Jahr zuvor auf der Zeche Julia in Bochum aufgestellt worden. 1897 erwarb Graf Beust die stillgelegte Zeche Ver. Hoffnung & Secretarius Aak. 1898 erreichte das Bergwerk die 500 m Marke, 1914 die Endteufe von 789 m im Blindschacht ab der 8. Sohle. 1928 war das Feld Ernestine abgebaut. 1929 wurden die Tagesanlagen stillgelegt, das Baufeld ging zu Victoria Mathias. Die Gewerkschaft Graf Beust wurde 1952 aufgelöst und auf die Gewerkschaft Victoria Mathias übertragen.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Ernst (ab1839)

Graf Beust (ab1841)

Victoria Mathia
(nach Stilllegung 1929)

1839 1842 1929 1.844
(1913)
569.122 t
(1913)

1858-1865: Pferdebahn über Victoria Mathias und
Ver. Helene & Amalie zur Ruhr bei Mülheim


1870: Errichtung des zweiten Fördergerüsts
im Ruhrgebiet

 

Schächte der Zeche Graf Beust
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 (Schurfschacht
Ernst / Dahlmeyer)
Lysegang 9
45139 Essen
51.459331, 7.023995 1840 1842 1929 an Victoria Mathias
abgegeben; 1962 stillgelegt
525 m
2 Wasserhaltungs-
schacht Ernestine
Lysegang 9
45139 Essen
51.459172, 7.025143 1842 1851 1929 an Victoria Mathias
abgegeben; 1965 stillgelegt
789 m
Wetterschacht - - 1850 1852 1868 -

 

Fotogalerie

27. Zeche Königin Elisabeth

Zechengebäude der Zeche Königin Elisabeth Schacht Emil in Essen im Ruhrgebiet

Das Schürfgesuch für Joachim und Wilhelmsthal (später nur Wilhelm) wurde Ende 1839 eingereicht. Erste Bohrungen stießen 1840 in 53 m auf Karbon. 1845 wurde die Zeche Königin Elisabeth gegründet, benannt nach Königin Elisabeth, geb. Prinzessin Elisabeth Ludovika von Bayern, Ge­mah­lin des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. Schacht Wilhelm wurde ab 1847 abgeteuft. Nach Fertigstellung eines Malakow-Förder­turms ging Schacht Wilhelm 1850 in Betrieb. Schacht Friedrich Joachim folgte 1872, Schacht Hubert im Jahr 1898, Emil dann 1912. Drei Wetterschächte sorgten für ausreichende Bewetterung der Schachtanlage bis zur 7. Sohle auf 743 m. Die Zeche erreichte zwischen 1953 und 1955 die Endteufe von 954 m auf Hubert im Blindschacht von der 6. bis zur 8. Sohle. 1955 wurden die Schächte Wilhelm und Emil an die Zeche Katharina abgegeben. Die verbliebenen Schächte Friedrich Joachim und Hubert wurden in Zeche Friedrich Joachim umbenannt. Die Zeche wurde 1966 stillgelegt. Einige Betriebsgebäude von Schacht Hubert an der gleichnamigen Straße 'Am Schacht Hubert' sowie das beeindruckende Fördermaschinen- und Verwaltungsgebäude von Schacht Emil an der Elisabethstraße in Essen sind erhalten geblieben.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Königin Elisabeth (ab 1845)

Friedrich Joachim (ab 1955)

1845 1850 1966 4.752
(1920)
1.294.152 t
(1929)

benannt nach Königin Elisabeth,
geb. Prinzessin Elisabeth Ludovika
von Bayern, Gemahlin des preußischen
Königs Friedrich Wilhelm IV

 

Schächte der Zeche Königin Elisabeth
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 (Wilhelm) Elisenstraße 76-82
45139 Essen
51.462882, 7.035989 1847 1850 1955 an Katharina
abgegeben
382 m
2 (Friedrich
Joachim 1)
Joachimstraße 122-126
45309 Essen
51.471897, 7.070527 1869 1872 1966 946 m
Wetterschacht
(Wilhelm)
Ernestinenstraße 226
45139 Essen
51.462176, 7.047801 1878 1879 1966 743 m
Hubert 1 Am Schacht Hubert 29
45139 Essen
51.465841, 7.055383 1896 1898 1966 954 m
Wetterschacht 2
(Hubert)
Am Schacht Hubert 29
45139 Essen
51.465646, 7.054392 1898 1903 1966 510 m
Wetterschacht 2
(Friedrich Joachim)
Bonifaciusstraße 158
45309 Essen
51.471497, 7.071442 1901 1904 1960 510 m
Emil Elisabethstraße 31-39
45139 Essen
51.462875, 7.038800 1910 1912 1955 an Katharina
abgegeben
939 m

 

Fotogalerie

28. Zeche Bonifacius

Lohnhalle und Fördergerüst der Zeche Bonifacius Schcht 1 in Essen im Ruhrgebiet

Die Zeche Ver. Boni­facius wurde 1851 in Essen-Kray gegründet. Die Bauarbeiten an Schacht 1 begannen 1858. Das Karbon wurde 1860 in einer Tiefe von 51 m erreicht. 1861 wurde die erste Sohle in einer Tiefe von 90 m eingerichtet. Die regelmäßige Kohleförderung wurde 1863 aufgenommen. 1872 wurde der 2. Schacht neben Schacht 1 abgeteuft. 1877 wurde auf Schacht 2 die 2. Sohle in einer Tiefe von 276 m eingerichtet. Ein Jahr später begann auch hier die Förderung.

 

1883 wurde auf der Zeche Ver. Boni­facius die erste elektrische Grubenlokomotive übertage im Ruhrbergbau eingesetzt. 1892 wurde im Ostfeld ca. 1,2 km nordöstlich von Schacht 1/2 ein Wetterschacht (später Schacht 4) abgeteuft. 1897 ging Schacht 2 zu Bruch. Der Schacht musste verfüllt und neu abgeteuft werden. 1898 begannen die Arbeiten an Wetterschacht 3 ca. 0,8 km südlich von Schacht 1/2. Schacht 3 nahm 1902 die Förderung auf.

 

1928 wurde die Zeche in Boni­facius umgetauft. Die maximale Teufe lag zu diesem Zeitpunkt bei 571 m, die Jahresfördermenge betrug 961.630 Tonnen Kohle und die Belegschaft zählte 3.340 Mitarbeiter. Die Zeche Bonifacius erreichte 1939 eine maximale Fördermenge von 1,25 Mio. Tonnen bei einer Belegschaft von 2.859 Bergleuten. 1947 wurde Schacht 5 im Ostfeld an der Grenze von Essen-Kray zu Wattenscheid abgeteuft. Er ging 1952 in Betrieb. 1956 wurde Wetterschacht 4 aufgegeben. Die Zeche erreichte 1965 eine Gesamtteufe von 992 m.

 

1966 wurde die Zeche Boni­facius von dem Bergwerk Holland übernommen. 1967 wurde die Förderung auf Boni­facius eingestellt und der Tages­betrieb stillgelegt. Die Kohle wurde auf der 10. Sohle über Holland 4/6 zutage gefördert. 1968 wurde Boni­facius 3 verfüllt.

 

Mit der Schließung der Zeche Holland ging das Baufeld Boni­facius mit den stillgelegten Schächten 1974 an die Zeche Zollverein. Schacht Boni­facius 2 wurde 1975 verfüllt. Die Schächte Boni­facius 1 und 5 wurden 1982 aufgegeben. Einige Betriebsgebäude und das Fördergerüst über Schacht 1 sind bis heute erhalten geblieben.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Ver. Bonifacius (ab 1851)

Bonifacius (ab 1928)

Holland (ab 1966)

1851 1863 1967 4.694
(1920)
1.251.690 t
(1939)

1883: Einsatz der ersten
elektrischen Grubenlokomotive
übertage im Ruhrgebiet

 

Schächte der Zeche Bonifacius
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 Rotthauser Str. 46A
45309 Essen
51.473810, 7.084527 1858 1863 1966 an Holland
abgegeben,
1967 stillgelegt
992 m
2 Rotthauser Str. 46A
45309 Essen
51.474535, 7.083726 1872 1878 1966 an Holland
abgegeben,
1967 stillgelegt
992 m
3 (Wetterschacht) Korthover Weg
45307 Essen
51.467068, 7.088786 1898 1902 1966 an Holland
abgegeben,
1967 stillgelegt
294 m
4 (Wetterschacht) Am Mechtenberg
45309 Essen
51.479956, 7.100021 1892 1893 1956 274 m
5 (Wetterschacht) Halterner Str.
45307 Essen
51.472956, 7.097636 1947 1952 1966 an Holland
abgegeben,
1967 stillgelegt
671 m

 

Fotogalerie

29. Zeche Ludwig

Fördermaschinenhaus der Zeche Ludwig Schacht 1/2 in Essen im Ruhrgebiet

1857 ging die Zeche Neu-Essen II in Betrieb, die Eisenstein im Stollenbetrieb abbaute. Das Steinkohlefeld Ludwig wurde 1853 verliehen. Ein erster provisorischer Tiefbau auf Steinkohle wurde 1858 eingerichtet. Dazu wurde Schacht Eduard abgeteuft, der 1860 die Förderung aufnahm. 1861 wurden lediglich 1.961 t Kohle gefördert. Schacht 1 wurde abgeteuft. 1864 wurde die Eisensteinzeche Neu-Essen II übernommen. 1867 lag die Jahresförderung bei 4.462 t, mit einer Belegschaft von 14 Bergleuten. 1872 wurde ein tonnlägiger Wetterschacht bis zur Wettersohle in 115 m Tiefe abgeteuft. Das Bergwerk erzielte eine Fördermenge von 57.310 t Kohle mit 227 Mitarbeitern. 1896 waren 3 Schächte vorhanden, das Bergwerk hatte eine Teufe von 455 m und erzielte 182.598 t Kohle und 17.856 t Erz mit 562 Bergleuten. 1902 wurde der Eisensteinabbau eingestellt. Ein zweiter Förderschacht wurde 1912 errichtet, er nahm 1915 die Förderung auf. Die höchste Jahresfördermenge erreichte Ludwig 1937 mit 371.981 t Kohle. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten 1.234 Kumpel auf der Zeche. Während des Zweiten Weltkriegs 1939 bis 1945 wurde auch wieder Eisenstein abgebaut. 1945 legte die Militärregierung das Bergwerk still. Ab 1949 pachtete die Zeche Langenbrahm die Anlagen der Zeche Ludwig an. Die Ludwigschächte wurden von Langenbrahm noch bis 1966 zur Seilfahrt, Wetterführung und Materialförderung genutzt. Schacht Ludwig 2 blieb auch nach der Stilllegung von Langenbrahm im Jahr 1966 für die Wasserhaltung für die Zechen Zeche Carl Funke und Ver. Pörtingsiepen weiter offen.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Neu-Essen II (ab 1857)

Ludwig (ab 1864)

1853 1865 1945 1.234
(1937)
371.981 t
(1937)

1857: Inbetriebnahme als Eisensteinzeche
Neu-Essen II, Kohleabbau erst ab 1865

 

Schächte der Zeche Ludwig
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
Provisorischer
Schacht Eduard
- - 1858 1860 nach 1893 -
1 Kaninenberghöhe 2
45136 Essen
51.432264, 7.035285 1861 1865 1949 durch Langenbrahm
angepachtet;1966 stillgelegt
567 m
Tonnlägiger
Wetterschacht
- - 1872 1872 1908 115 m
Wetterschacht
zur Wettersohle
Rellinghauser Str. 309
45136 Essen
51.434024, 7.034298 1893 1893 1915 45 m
2 Rellinghauser Str. 332
45136 Essen
51.433489, 7.034448 1912 1915 1949 durch Langenbrahm
angepachtet; noch bis min.
1966 offen für Wasserhaltung
696 m

 

Fotogalerie

30. Zeche Johann Deimelsberg

Zechengebäude der Zeche Johann Deimelsberg Schacht Johann 1/2 in Essen im Ruhrgebiet

Der Deimelsberger Stolln wurde bereits im 17. Jhdt. erwähnt. Seit 1749 ist der Betrieb dokumentiert. 1829 wurde das Erbstollenrecht verliehen und die Zeche konsolidierte zu Vereinigte Deimelsberger Erbstolln. 1830 betrug die Stollenlänge 411 m. Mit dem Abteufen von Schacht 1 an der Westfalenstraße/Am Deimelsberg begann 1853 der Übergang zum Tiefbau. Schacht 1 erreichte 1854 das Karbon bei 37 m. Er nahm 1856 auf der 1. Sohle in 113 m die Förderung auf. 1862 wurde ein tonnlägiger Wetterschacht abgeteuft. Die Arbeiten an Schacht 2 (Deimelsberg 1) begannen 1866 und wurden 1869 abgeschlossen. 1870 konsolidierte die Zeche mit weiteren Längenfeldern zum Bergwerk Vereinigte Deimelsberg. Schacht Deimelsberg 2 wurde von 1876 bis 1877 fertiggestellt. Mittlerweile war die Zeche in einer Tiefe von 279 m angekommen. 300 Bergleute förderten ca. 100.000 t Kohle. Der alte Schacht 1 wurde 1878 abgeworfen wegen hoher Wasserzuflüsse.

 

1887 konsolidierte Deimelsberg mit der Zeche Johann zu Johann Deimelsberg. Johann brachte einen Förder- und einen Wetterschacht in den Verbund ein. 1898 wurde Deimelsberg 1 stillgelegt, die Tagesanlagen 1900 abgebrochen. Schacht Johann 2 wurde ab 1906 abgeteuft. Er ging 1909 in Betrieb. Deimelsberg 2 wurde 1910 stillgelegt. Das Grubenfeld Deimelsberg wurde 1922 aufgegeben. Die Förderung konzentrierte sich jetzt ausschließlich auf die Johann Schächte. 1913 erzielte das Bergwerk seine höchste Jahresfördermenge von 442.738 t Kohle. Die Endteufe von 563 m erreichte Johann Deimelsberg 1914. 1926 kam es zu Einschränkungen im Betrieb aufgrund von Kapitalmangel. Eine geplanter Zusammenschluss mit der Zeche Centrum kam nicht mehr zustande. Johann Deimelsberg wurde 1928 stillgelegt.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Deimelsberger Stolln (ab 17. Jhdt.)

Ver. Deimelsberger Erbstolln (ab 1829)

Ver. Deimelsberg (ab 1870)

Johann Deimelsberg (ab 1887)

vor 1749 1856 1928 1.690
(1925)
442.738 t
(1913)

Bereits im 17. Jhdt. genannt.

Mind. ab 1749 als Stollenbergwerk
in Betrieb.

1829: Verleihung Erbstollenrecht.

 

Schächte der Zeche Deimelsberg
Schacht Adresse GPS Teuf-
beginn
Förder-
beginn
Still-
legung
Max. Teufe
1 Westfalenstraße 201
45276 Essen
51.442778, 7.067024 1853 1856 1878 246 m
Tonnlägiger Wetterschacht
im Nordfeld
Im Beckmannsfeld
45307 Essen
51.456111, 7.083007 1862 - vor 1887 61 m
2 (Deimelsberg 1) Westfalenstr. 217
45276 Essen
51.443214, 7.068307 1866 1869 1898 41 m
Deimelsberg 2 Lehnhäuserweg 4
45276 Essen
51.44692, 7.066493 1876 1877 1910 511 m
Johann 1 (Fromberg) Aronweg 19
45276 Essen
51.451504, 7.070733 1873 1887 aus
Konsolidation
mit Ver. Johann
1928 644 m
Johann Wetterschacht - - vor 1883 1887 aus
Konsolidation
mit Ver. Johann
1928 514 m
Johann 2 Aronweg 14
45276 Essen
51.450690, 7.071484 1906 1909 1928 419 m

31. Zeche Gottfried Wilhelm

Eingangstor der Zeche Gottfried Wilhelm in Essen im Ruhrgebiet

Von der Zeche Gottfried Wilhelm in Essen ist nur das schmiedeeiserne Personaltor im Jugend­stil erhalten geblieben. Es wurde 2000 aufwändig restauriert und in einen neuen Mauerabschnitt eingefasst.

 

Bereits 1771 bis 1797 fanden erste Mutungsbohrungen statt. Bis 1860 wurde Anthrazitkohle in kleineren Stollen abgebaut. 1906 übernahm die Essener Steinkohlenbergwerke AG die Zeche Gottfried Wilhelm und begann einen Förderschacht abzuteufen. Der Schacht ging 1909 in Betrieb. 1913 wurde ein Wetterschacht errichtet. Die Zeche erreichte 1913 die höchste Förderung mit 483.694 t Kohle und die maximale Belegschaft mit 1.313 Bergleuten. 1942 wurde die Förderung nach übertage eingestellt, die Kohle wurde auf der 3. Sohle (449 m) über die benachbarten Zechen Pörtingssiepen und Carl Funke zutage gefördert. 1952 erreichte die Zeche die Endteufe von 834 m. 1958 waren die Kohlevorräte oberhalb der 3. Sohle erschöpft. Die Förderung wurde eingestellt, die beiden Schächte an Carl Funke übergeben. Die Schachtanlage wurde in den Siebzigern zurückgebaut.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Gottfried Wilhelm (ab 1905)

1906 1909 1958 1.313
(1913)
483.694 t
(1913)

Im Volksmund genannt
„Elend im Walde“ wegen
der gestörten Lagerstätten-
verhältnisse

 

Schächte der Zeche Gottfried Wilhelm
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 Forsthausstraße
45134 Essen
51.416282, 7.039565 1907 1909 1958 an Carl Funke
abgegeben
834 m
Wetterschacht 2 Forsthausstraße
45134 Essen
51.416607, 7.039185 1913 1914 1958 an Carl Funke
abgegeben
449 m

32. Zeche Langenbrahm

Zechengebäude der Zeche Langenbrahm in Essen im Ruhrgebiet

1786 erteilte Abt Anselmus von Werden die Mutungserlaubnis für den Flöz Finefrau. Im selben Jahr wurde die Erbstollengerechtigkeit für die Neue Wiesen Kohlbank neben dem langen Brahm an Henrich Bremer & Konsorten verliehen zur Bearbeitung "mittels Anlegen eines tiefsten Aquäduktes". Die Förderung erfolgte über den Neuwieser Stolln. Das Mundloch befand sich ca. 450 m nordöstlich der Villa Hügel.

 

Die Zeche Langenbrahm wurde 1796 erstmalig erwähnt als "Steinkohlen Werck Langenbrahm". Der Name Langenbrahm leitet sich von Ginster (Brahm) ab. Die Zeche umfasste eine Reihe von kleineren Stollenbetrieben, entstand aber im wesentlichen aus dem Stollenbergwerk Neuwieserbank. Der 1786 genehmigte Neuwieser Erbstollen wurde angelegt, das Mundloch befand sich 450 m westlich des Hauses Bredeney. Der Stollen ging 1803 zu Bruch und wurde durch den Tiefen Stollen etwa 50 m südlich des alten Stollens ersetzt. Die Förderung erfolgte über eine Bahn mit Holzspurlatten und Holzwagen im Bereich der Haspelschächte, die über einen Schiebeweg mit dem Kohlenmagazin an der Ruhr verbunden waren. 1815 wurden die Haspelschächte stillgelegt, die Förderung erfolgte ab da über den Tiefen Stollen und Schiebekarren zur Kohlenniederlage. 1828 wurde ein gußeiserner Schienenweg in Betrieb genommen, der aus dem Tiefen Stollen die Kohle bis zur Ruhrniederlage förderte. Der alte Schiebeweg wurde daraufhin stillgelegt. 1830 arbeiteten 81 Bergleute im Stollen. Sie förderten eine Jahresmenge von 21.568 t Kohle.

 

1835 wurde der erste seigere Schacht abgeteuft, der den Namen Friedrich Wilhelm erhielt. 1836 bekam die Zeche eine Dampfmaschine für Förderung und Wasserhaltung. 1837 nahm das Bergwerk die Förderung im Tiefbau mittels eines tonnlägigen Blindschachts im Flöz Morgenstern ab der Erbstollensohle auf. Der seigere Schacht Friedrich Wilhelm wurde nicht mehr in Betrieb genommen. 1860 wurde ein tonnlägiger Schacht als Versuchsabhauen abgeteuft, der 1861 die Erbstollensohle erreichte. Dieser Schacht wurde 1865 als Förderschacht 1 hergerichtet und in Betrieb genommen. Die erste Tiefbausohle in 214 m Teufe wurde ab 1866 abgebaut. Ab 1873 wurde die gesamte Förderung auf Schacht 1 konzentriert. Weitere Schächte Wilhelminus und Schacht 3 wurden in den Jahren 1888 bis 1905 in Betrieb genommen. 1910 übernahm Langenbrahm die Zeche Schnabel ins Osten mit einem Schacht. 1925 arbeiteten 2.844 Bergleute für die Zeche, die Teufe lag bei 621 m. Die maximale Förderung wurde 1939 erreicht: 836.651 t. 1949 pachtete Langenbrahm die Schächte 1 und 2 der Zeche Ludwig an. 1954 übernahm Langenbrahm Ludwig dann vollständig. Langenbrahm wurde 1966 stillgelegt, die Tagesanlagen abgebrochen und die Schächte verfüllt. Lediglich Schacht Ludwig 2 blieb weiter offen für die Wasserhaltung der Zechen Carl Funke und Pörtingssiepen.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Neuwieserbank (ab 1786)

Steinkohlen Werck Langenbrahm (ab 1796)

Langenbrahms Bank (1802)

Langenbrahm (ab 1860)

1796 1865 1966 2.844
(1925)
836.651 t
(1939)

1796 urkundlich erwähnt.

1835 erster seigerer Schacht.

Ab 1861 Übergang auf Tiefbau.

 

Schächte der Zeche Langenbrahm
Schacht Adresse GPS Teuf-
beginn
Förder-
beginn
Still-
legung
Max. Teufe
Seigerer Schacht
Friedrich Wilhelm
Berenberger Mark 69
45133 Essen
51.412282, 7.014413 1835 nicht in Betrieb
gegangen
1837 88 m
Versuchsabhauen
(Schacht 1)
Gustav-Streich-Straße 118
45133 Essen
51.421816, 7.005607 1861 1865 1966 273 m
Wasserhaltungsschacht Gustav-Streich-Straße 118
45133 Essen
51.421820, 7.005403 1862 1862 1966 -
Tonnlägiger
Fahrschacht
Gustav-Streich-Straße 118
45133 Essen
51.421824, 7.005909 1864 - 1948 -
Seigerer Wetterschacht
Wilhelmus
- - 1887 1888 1966 100 m
Schnabel ins Osten
(Schacht 2)
Schnabelstraße 12
45134 Essen
51.428097, 7.044940 1899 1910 von
Schnabel ins Osten
übernommen
1966 650 m
Seigerer Schacht 3 Heinrich-Held-Straße 37
45133 Essen
51.422150, 7.005505 1903 1905 1966 -
Wetterschacht 4 Ostpreußenstraße
45259 Essen
51.417708, 7.059532 1935 1937 1966 250 m
Ludwig 1 Kaninenberghöhe 2
45136 Essen
51.432264, 7.035285 1861 ab 1949 von Ludwig
angepachtet
1966 567 m
Ludwig 2 Rellinghauser Str. 332
45136 Essen
51.433489, 7.034448 1912 ab 1949 von Ludwig
angepachtet
weiter offen für
Wasserhaltung
für Carl Funke und
Ver. Pörtingssiepen
696 m

 

Fotogalerie

33. Zeche Eintracht Tiefbau

Kokskohlenturm und Zechengebäude der Zeche Eintracht Tiefbau, Schacht II Heintzmann in Essen im Ruhrgebiet

Der Eintracht Stolln war bereits 1765 in Betrieb. 1773 wurde die Erbstollengerechtigkeit verliehen. 1818 konsolidierte der Eintracht Erbstollen mit weiteren Stol­len­be­trieben zur Zeche Eintracht. Der Eintracht Erbstolln war 1850 einer der wichtigsten im Essener Bezirk Steele. 1856 konsolidierte das Stollen­bergwerk zu Eintracht Tiefbau. Der Tiefbauschacht 1 (später I/1) wurde abgeteuft. Er erreichte bereits in 10 m Tiefe das Karbon. Ein späterer Wetterschacht stieß bereits in 6 m Tiefe auf Karbon. Anders als in den nördlichen Bereichen des Ruhrgebiets treten die Kohlenflöze im Ruhrtal oberflächennah auf. Schacht 1 ging 1857 in Betrieb. Ein zweiter Schacht Justus wurde 1865 im Friesenbruch abgeteuft. Er nahm 1867 die Förderung auf. Danach wurde er aber nie wieder erwähnt. Die Arbeiten an Schacht Heintzmann (II/1) begannen 1873, Förderbeginn war 1877. Ein dritter Förderschacht wurde 1908 bis 1912 gebaut. Die Zeche Eintracht Tiefbau erreichte eine Endteufe von 622 m auf Schacht 1 und 3. Das Bergwerk wurde 1925 stillgelegt, das Baufeld ging zur Zeche Langenbrahm. Die Gebäude der Schachtanlage 1/3 an der Bochumer Landstraße wurden vollständig abgerissen. Von der Schachtanlage Heintzmann II/1 am Ende der Alleenstraße in Essen sind einige Gebäude erhalten geblieben. Das Foto zeigt links die Ammoniakfabrik, in der Mitte den Kokskohlenturm und rechts das Pumpenhaus von Schacht Heintz­mann II. Die Gebäude werden heute gewerblich genutzt.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Eintracht Stolln (ab 1765)

Eintracht (ab 1818)

1856 1857 1925 2.086
(1910)
627.959 t
(1913)

Eintracht Erbstollen war
einer der wichtigsten im
Steeler Bereich

 

Schächte der Zeche Eintracht Tiefbau
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 (I/1) Bochumer Landstraße 146
45276 Essen
51.446081, 7.093593 1856 1857 1925 622 m
2 (Justus) - - 1865 1867 Schacht nach
1867 nicht
mehr erwähnt
-
Heintzmann (II/1) Alleestraße
45279 Essen
51.450583, 7.108754 1873 1877 1925 473 m
Wetterschacht I/1 Bochumer Landstraße 146
45276 Essen
51.446249, 7.093392 1890 1890 1925 375 m
gebrochener
Wetterschacht II
Alleestraße
45279 Essen
51.450267, 7.108800 1896 1897 1915 55 m
3 (I/3) Bochumer Landstraße 146
45276 Essen
51.446277, 7.092791 1908 1912 1925 622 m

 

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34. Zeche Wohlverwahrt

Zechengebäude der Zeche Wohlverwahrt in Essen im Ruhrgebiet

Bereits seit 1791 wurde aus dem Flöz Wohlverwahrt im Stollenabbau Kohle gefördert. Das Stollenmundloch befand sich an der Straße "In der Lake". 1815 wurde mit einem Schacht und einem Luftschacht gefördert. 1821 wurde der Betrieb eingestellt, 1831 erneut aufgenommen, 1850 wieder eingestellt. Das Feld wurde zu Ver. Wohlfahrt konsolidiert. Bis 1898 wurde nur wenig Kohle abgebaut, das Feld ging zur Zeche Eiberg, die 1914 stillgelegt wurde. Das Feld Wohlverwahrt war wieder frei.

 

1917 wurde unter dem Namen Wohlverwahrt erneut der Betrieb aufgenommen. 1918 wurde ein Schacht abgeteuft. Aufgrund hoher Wasserzuflüsse wurden die Arbeiten aber in 30 m gestundet und zum Jahresende wieder eingestellt. Nach zwei weiteren Versuchen kam es dann 1923 zur amtlichen Stilllegung.

 

1938 wurde ein seigerer (senkrechter) Schacht nahe der Ruhr abgeteuft und schließlich 1939 die Förderung aufgenommen. Die Zeche erreichte 1943 ihre maximale Produktionsmenge mit 69.634 t und einer Belegschaft von 243 Bergleuten. Gefördert wurde auf der 2. Sohle in 86 m Tiefe. Die Zeche besaß einen Förderschacht und einen Wetterschacht. Der Betrieb wurde 1962 eingestellt. Die ehemalige Werkshalle ist erhalten geblieben.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Wohlfahrt (ab 1791)

Ver. Wohlfahrt (ab 1858)

Eiberg (ab 1898)

1791 1939 1962 243
(1943)
69.634 t
(1943)

Die Zeche befindet sich

direkt am Ufer der Ruhr

 

Schächte der Zeche Wohlverwahrt
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 (Förderschacht) Fleherweg 87
45279 Essen
51.429611, 7.108233 1938 1939 1962 86 m
2 (Wetterschacht) Fleherweg 87
45279 Essen
51.429611, 7.108233 vor 1940 vor 1940 1962 25 m

 

Fotogalerie

35. Zeche Carl Funke

Fördergerüst der Zeche Carl Funke Schacht 1 in Essen im Ruhrgebiet

1773 erhielt die Zeche Hundsnocken in Essen am Baldeneysee die Kohlekonzession. Zu diesem Zeitpunkt wurde bereits im reinen Stollenabbau Kohle gefördert. 1819 wurden 5.510 Scheffel (410 t) Kohle gewonnen. 1825 wurde das Flöz Mausegatt erschlossen und die Fördermenge auf 1.115 Tonnen jährlich erhöht. Ab 1841 ging man in den Tiefbau über. Ein tonnlägiger (d. h. schräg abfallender) Förderschacht wurde abgeteuft mit einer Endlänge von 226 m und einer Tiefe von 108 m. 1871 wurde Hundsnocken zur Zeche Heisinger Tiefbau umbenannt. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten 82 Bergleute im Stollen. Die jährliche Fördermenge lag bei 21.715 t.

 

Ab 1880 wurde die Zeche Heisinger Tiefbau unter der Leitung des neuen Grubenvorstands Carl Funke deutlich ausgebaut. 1889 wechselte der Name der Zeche zu Rheinische Anthracit-Kohlenwerke. 1899 wurde der Stollenabbau eingestellt. 1903 übernahmen die Kohlenwerke die Zeche Friedrich Wilhelm mit dem gleichnamigen seigeren (d. h. senkrechten) Schacht, später Carl Funke Schacht 1 genannt. Damit war der Übergang zum Tiefbau abge­schlossen.

 

1906 erhielt das Bergwerk seinen späteren Namen: Zeche Carl Funke. Die Jahresfördermenge stieg auf 200.000 Tonnen. Zwischen 1924 und 1926 wurde Schacht 2 neben Schacht 1 niedergebracht. In den 1930ern waren sämtliche Schachtanlagen im Essener Ruhrtal miteinander ver­bun­den, förderten aber nach wie vor eigen­stän­dig. 1958 übernahm die Zeche Carl Funke die Förderung der Zeche Gottfried Wilhelm, die Fördermenge stieg auf 630.000 Tonnen jährlich. Zwischen 1957 und 1959 wurde Schacht Carl Funke 4 errichtet. 1967 wurde das Bergwerk mit der Zeche Pörtingssiepen zusammengelegt und von der Ruhrkohle AG übernommen. Zeche Carl Funke wurde 1973 stillgelegt. 1985 wurden die Anlagen abgerissen. Das Fördergerüst Carl Funke 1 blieb als Industriedenkmal erhalten. Die Ruine des Maschinenhauses der Zeche Hundsnocken aus dem Jahr 1841 befindet sich ca. 200 m oberhalb des Fördergerüsts und ist dem Verfall überlassen. Es gilt als das älteste noch existierende, leider nicht erhaltene Zechengebäude im Ruhrgebiet.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Hundsnocken (ab 1773)

Ver. Hundsnocken (ab 1870)

Heisinger Tiefbau, auch Pörtingsiepen III (ab 1871)

Rheinische Anthracit-Kohlenwerke (ab 1889)

Carl Funke (ab 1906)

Ver. Poertingssiepen/Carl Funke (ab 1967)

1773 1773 1973 2.617
(1965)
644.586 t
(1966)

Stark verfallenes Maschinenhaus
der Zeche Hundsnocken aus dem
Jahr 1841 gilt als das älteste seiner
Art im Revier

 

Schächte der Zeche Carl Funke
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
Oberstollen/No.1 Lanfermannfähre 40
45259 Essen
51.404885, 7.048683 vor 1773 1773 vor 1871 -
Tiefster Erbstollen Lanfermannfähre 40
45259 Essen
51.404885, 7.048683 vor 1773 1773 vor 1871 -
Wetterschacht
Hermann
Lanfermannfähre 40
45259 Essen
- 1838 1838 vor 1871 44 m
Tonnlägiger
Förderschacht
Lanfermannfähre 40
45259 Essen
51.405545, 7.050399 1841 1842 1899 108 m
Tonnlägiger
Pumpenschacht
Lanfermannfähre 40
45259 Essen
51.405545, 7.050399 1855 1860 1909 108 m
Tonnlägiger
Wetterschacht
Lanfermannfähre 40
45259 Essen
51.405545, 7.050399 1870 1870 1946 108 m
Hilfsschacht Lanfermannfähre 40
45259 Essen
51.405539, 7.051267 1881 1883 vor 1904 208 m
Fahrschacht Lanfermannfähre 40
45259 Essen
51.405545, 7.050399 1888 1889 vor 1904 -
1 (Carl Funke,
vormals Schacht
Friedrich Wilhelm)
Lanfermannfähre 40
45259 Essen
51.404120, 7.049716 1896 1903 vonFriedrich
Wilhelm übernommen,
seit 1898 in Förderung
1973 Förderung
eingestellt. Bis1984
offen für zentrale
Wasserhaltung
760 m
Wetterschacht
im Nordfeld
- - 1909 - vor 1920
wieder aufgegeben
und verfüllt
Nebenschacht Lanfermannfähre 40
45259 Essen
51.404120, 7.049716 1910 1911 vor 1920 wieder
aufgegeben
und verfüllt
-
2 (Förderschacht) Carl-Funke-Straße
45259 Essen
51.403909, 7.051358 1925 1926 1973 549 m
3 (Prinz Friedrich) Prinz-Friedrich-Straße
45257 Essen
51.390737, 7.079130 1920 1931 von stillgelegter
Zeche Prinz Friedrich
übernommen
1973 190 m
4 (Düschenhofer Wald) Scheebredde
45257 Essen
51.398338, 7.111387 1957 1959 1973 675 m
Gottfried Wilhelm 1 Forsthausstraße
45134 Essen
51.416282, 7.039565 1907

1958 von
Gottfried Wilhelm

übernommen

1973 834 m
Gottfried Wilhelm 2 Forsthausstraße
45134 Essen
51.416607, 7.039185 1913 1958 von
Gottfried Wilhelm
übernommen
1973 630 m
Altendorf 2
(=Carl Funke 5)
Steinkohlenpl.
45529 Hattingen
51.416030, 7.133426 1896 1965 von Ver.
Dahlhauser Tiefbau
übernommen
1973 732 m
Dahlhauser Tiefbau 2
(=Carl Funke 6)
Lewackerstraße 188

44879 Bochum
51.418488, 7.151157 1910 1965 von Ver.
Dahlhauser Tiefbau
übernommen
1969 730 m

 

Fotogalerie

36. Zeche Heinrich

Fördergerüst der Zeche Heinrich Schacht 3 in Essen im Ruhrgebiet

Bereits 1809 waren Stollenzechen in Überruhr aktiv, die die Kohle aus ca. 15 m tiefen Flözen (Geitling, Sandknapp, Kreftenscheer) abbauten. 1837 konsolidierten mehrere Felder zur Gewerkschaft Heinrich. Von 1826 bis 1845 wurden acht Anträge auf Erlaubnis zum Tiefbau abgelehnt. Erst 1846 genehmigte das Oberbergamt den Tiefbau. 1847 wurde Schacht Heinrich 1 abgeteuft. Die Förderung begann 1852. 1884 förderte die Zeche Heinrich die Jahresmenge von 100.000 t Kohle mit einer Belegschaft von 300 Bergleuten. Von 1913 bis 1918 wurde der Schacht Heinrich 2 abgeteuft und mit einem Hammerkopfturm versehen. Die Jahresfördermenge stieg zwischen 1918 und 1929 von 200.000 t Kohle mit 1.000 Bergleuten auf 500.000 t mit 1.400 Bergleuten. 1957 bis 1958 wurde Schacht 3 als neuer Zentralförderschacht neben Schacht 1 und 2 abgeteuft. Die Kohlekrise ab den 1950ern führte erst 1964 zur Zusammenlegung der Zeche Heinrich mit der Zeche Theodor, dann 1968 zur Stilllegung. Die Schächte wurden verfüllt, die Anlagen abgerissen. Schacht 3 und der Wetterschacht Holthuser Tal blieben offen für Wasserhaltung und sind bis heute aktiv.

 

 

Zechensteckbrief
Namen der Zeche Gründung Förderbeginn Stilllegung Max.
Belegschaft
Max.
Förderung
Besonderheit

Heinrich (ab 1837)

Heinrich-Bergbau-AG (ab 1951)

1837 1852 1968 3.057
(1966)
965.897 t
(1966)

1846: Genehmigung zum Tiefbau wurde erst nach
8 Anträgen (1826-1845) vom Oberbergamt erteilt

 

Schächte der Zeche Heinrich
Schacht Adresse GPS Teufbeginn Förderbeginn Stilllegung Max.
Teufe
1 (Förderschacht) Langenberger Str.
45277 Essen
51.417239, 7.074641 1847 1852 1968 409 m
Wetterschacht (auf dem Nordflügel) - - 1858 - - -
Wetterschacht (Ostteil des Westfeldes) Schaffelhofer Weg
45277 Essen
51.416249, 7.083500 1859 1859 1894 117 m
Wetterschacht 2 Deipenbecktal
45277 Essen
51.407078, 7.083655 1892 1893 1902 209 m
Wetterschacht 3 Deipenbecktal
45277 Essen
51.407097, 7.083711 1901 1901 1919 -
2 (Förderschacht) Langenberger Str.
45277 Essen
51.417565, 7.074336 1913 1918 1968 309 m
Wetterschacht Holthuser Tal Holthuser Tal
45277 Essen
51.412555, 7.083063 1951 1952 1968 Förderung
eingestellt, für
Wasserhaltung
bis heute offen
309 m
3 (Förderschacht) Langenberger Str.
45277 Essen
51.417044, 7.074179 1957 1958 1968 Förderung
eingestellt, für
Wasserhaltung
bis heute offen
409 m
Theodor 1 Charlottenstraße

45289 Essen
51.420551, 7.096244 1934 1964 von Theodor
übernommen
1968 1.060 m
Charlotte 2 Charlottenberg
45289 Essen
51.421972, 7.096310 1833 1964 von Theodor
übernommen
1968 290 m
Theodor 3 Charlottenberg