Die zunehmende Industrialisierung des Ruhrgebiets zog immer mehr Menschen aus den ländlichen Regionen in die Städte. Um die dadurch entstandene Wohnungsnot zu mildern, wurden zahlreiche Arbeitersiedlungen gegründet, teils durch Genossenschaften, die eher gemeinnützige Ziele verfolgten, teils durch Unternehmer, die der Belegschaft ein attraktives Umfeld anbieten wollten, um die Arbeiter an sich zu binden.
Die Margrethenhöhe ist ein Stadteil im Süden Essens, in der Nähe des Grugaparks. Die Gartenstadt wurde 1906 von Margarethe Krupp gestiftet und von 1906 bis 1938 erbaut. Ziel war es den Angestellten und Mitarbeitern des Krupp-Konzerns attraktive Wohnungsbedingungen zu schaffen und damit die Mitarbeiter an sich zu binden. Um die Kosten möglichst niedrig zu halten, gleichzeitig aber auch ein sehr abwechslungsreiches Stadtbild zu bilden, wurden standardisierte Bausteine verwendet, die flexibel miteinander kombiniert werden konnten. Die Häuser sind dadurch sehr individuell gestaltet, dennoch hat das Viertel einen durchgehenden Charakter erhalten. Auch erhielten die Häuser von Anfang an Bäder und Öfen, was zu der Zeit schon sehr fortschrittlich war. In dem 115 ha großen Stadtteil gibt es heute über 900 Gebäude mit mehr als 3.000 Wohneinheiten. Der hier abgebildete Brückenkopf mit seinen Nebengebäuden bildete das Haupteingangstor zur Gartenstadt. Es war zugleich das erste Gebäude der Margarethenhöhe, und diente in den ersten Jahren der Unterbringung der Bauleitung. Seit 1987 steht der gesamte Stadtteil unter Denkmalschutz der Stadt Essen. Die aufgelockerte Raumplanung mit offenen Plätzen und Grünflächen verleiht dem Stadtviertel einen dörflichen Charakter mitten in der Großstadt. Die Margarethenhöhe ist heute ein beliebtes Wohnviertel. Es heißt, es sei leichter dort eine Wohnung zu erben, als eine freie Wohnung zu finden.
Link: Wikipedia
Foto:
Titel: Brückenkopf
Adresse: Steile Str. 1, 45149 Essen
GPS: 51.434305, 6.979127
Kamera: Canon EOS 5D Mark III
Objektiv: EF16-35mm f/4L IS USM
Aufnahme: 9.07.2019, 17:03
Exif: 17mm, f/8, ISO 100, 1/160 sek.
© Christian Twehues
Die Alte Kolonie Eving wurde in den Jahren 1898 und 1899 von den Zechen Vereinigte Stein und Hardenberg gebaut, um Wohnraum für die verstärkt von auswärts angeworbenen Mitarbeiter zu bieten. Die Arbeitersiedlung bestand aus 76 Häusern mit 270 Wohneinheiten. Die Wohnungen waren mit fließendem Wasser und Heizung ausgestattet und hatten einen eigenen Eingang, sowie einen Stall und Gartenland zur Selbstversorgung der Familien der überwiegend aus ländlichen Gegenden in Osteuropa stammenden Bergleute. Eine Bürgerinitiative verhinderte in den 1970ern den Abriss des Viertels. Die Arbeitersiedlung blieb weitgehend erhalten und wurde unter Denkmalschutz gestellt. Gut erhaltene Gebäudezeilen befinden sich in der Friesenstraße, der Körnerstraße oder am Nollendorfplatz.
Link: Wikipedia
Foto:
Titel: Alte Kolonie Eving
Adresse: Körnerstraße 8-14, 44339 Dortmund
Kamera: Canon EOS 5D Mark III
Objektiv: EF16-35mm f/4L IS USM
Aufnahme: 12.05.2019, 20:16
Exif: 16mm, f/4, ISO 100, 1/125 sek.
© Christian Twehues
Die Siedlung an der Ripshorster Straße entstand ab 1899 für die Beschäftigten der Gutehoffnungshütte. Die Backsteinhäuser besaßen je 4 Wohneinheiten. In den 1960er JAhren wurde der Abriss der gesamten Siedlung geplant und teilweise ab 1969 umgesetzt. 1980 wurde eine Bürgerinitiative gegründet, um die Arbeiterkolonie zu erhalten. Nach jahrelangen Verhandlungen übernahm schließlich die Bewohner-Genossenschaft Riwetho eG den noch vorhandenen Gebäudebestand mit dem Ziel des langfristigen Erhalts der historischen Arbeiterkolonie. Gegenüber der Ripshorster Straße befindet sich das Kunstwerk Zauberlehrling, auch "tanzender Strommast" genannt.
Link: Route Industriekultur
Foto:
Titel: Arbeitersiedlung Ripshorster Straße
Adresse: Ripshorster Str. 371, 46117 Oberhausen
Kamera: Canon EOS 5D Mark III
Objektiv: EF16-35mm f/4L IS USM
Aufnahme: 9.07.2019, 13:30
Exif: 28mm, f/8, ISO 320, 1/80 sek.
© Christian Twehues
Die Siedlung Eisenheim wurde bereits 1846 durch die Gutehoffnungshütte für ihre Hüttenarbeiter errichtet. Sie ist damit einer der ältesten Arbeiterkolonien des Ruhrgebiets. Ab 1865 wurde die Siedlung für die Bergleute der Zeche Osterfeld ausgeweitet. Um 1900 lebten hier 1.200 Menschen in 51 Häusern. Die Siedlung wurde im zweiten Weltkrieg teilweise zerstört. Pläne, die gesamte Siedlung abzureissen und durch eine Neubausiedlung zu ersetzen, wurden Anfang der 1970er durch eine Bürgerinitiative verhindert. 1972 wurden die verbliebenen 38 Häuser gerettet und unter Denkmalschutz gestellt. Heute ist die Siedlung Eisenheim Bestandteil der Route der Industriekultur. Der besondere Flair der Siedlung wird deutlich, wenn man den Fußweg recht der Berliner Straße nimmt, der durch die Hinterhöfe führt.
Link: Wikipedia
Foto:
Titel: Siedlung Eisenheim
Adresse: Berliner Str. 4-10, 46117 Oberhausen
Kamera: Canon EOS 5D Mark III
Objektiv: EF16-35mm f/4L IS USM
Aufnahme: 9.07.2019, 13:39
Exif: 22mm, f/8, ISO 100, 1/200 sek.
© Christian Twehues
Die Zeche Rheinbaben war bis 1967 aktiv. Rund um die Zeche auf dem Eigen in Bottrop wurden Häuser von Rheinbaben erbaut und ihren Mitarbeitern angeboten. In jedem Haus lebten 4 Familien. Je zwei Häuser bildeten eine Einheit. Das Photo zeigt ehemalige Rheinbabenhäuser in der Liebrechtstraße, Ecke Nordring.
Foto:
Titel: Siedlung Rheinbaben
Adresse: Liebrechtstraße 2, 46240 Bottrop
Kamera: iPhoneX
Objektiv: iPhoneX back dual camera 4mm f/1.8
Aufnahme: 18.03.2019, 12:55
Exif: 4mm, f/1.8, ISO 20, 1/14000 sek.
© Christian Twehues
Die Gartenstadt Welheim ist ein östlicher Stadtteil in Bottrop. Sie wurde zwischen 1914 und 1923 für die Arbeiter der Zeche Vereinigte Welheim gebaut. Die relativ großen Häuser waren in kleine Wohneinheiten eingeteilt, einige nur 35m² groß. Die Siedlung lag zwischen zwei Industrieanlagen und wurde im zweiten Weltkrieg stark zerstört. Im Rahmen des Wiederaufbaus wurden viele Wohneinheiten zusammengelegt und die Wohnungen erhielten Bäder und Heizung. Heute ist die Siedlung Teil der Route der Industriekultur. Mit 650 Häusern und 2.700 Einwohnern zählt sie zu den größten Arbeitersiedlungen im Ruhrgebiet.
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Foto:
Titel: Gartenstadt Welheim
Adresse: Im Gungfeld, 46238 Bottrop
Kamera: Canon EOS 5D Mark III
Objektiv: EF16-35mm f/4L IS USM
Aufnahme: 30.07.2019, 18:52
Exif: 16mm, f/8, ISO 200, 1/60 sek.
© Christian Twehues
Die Dahlhauser Heide ist eine Arbeitersiedlung, die vom Unternehmen Krupp in Bochum-Hordel zwischen 1906 und 1915 für die Beschäftigen der Zechen Hannover und Hannibal gebaut wurde. Die Siedlung besteht im Wesentlichen aus Zweifamilienhäusern im Heimatstil. Die tief heruntergezogenen Dächer und das Fachwerk erinnern an westfälische Höfe. Die Häuser besaßen Stallungen und Nutzgärten. Der ausgedehnte Gemüseanbau der Bewohner verlieh dem Viertel schnell den Namen Kappeskolonie. Kappes steht für Kohl. Die Steigerhäuser waren zweigeschossig und mit mehr Komfort versehen. Die 6 Häuser lagen am zentralen Platz „Beamtenhof“. In der Siedlung gab es 339 Doppelhäuser mit mehr als 40 verschiedenen Typen. Insgesamt gab es 715 Wohneinheiten. Die geschwungenen Strassen, die zentrale Parkanlage, der zentrale Platz, sowie eigene Schulen und Kindergärten gaben der Siedlung den Charakter eines gewachsenen Dorfes. Die Siedlung wurde nie unter Denkmalschutz gestellt, allerdings wurde 1980 eine Gestaltungssatzung erlassen, die das Erscheinungsbild der Häuser schützt.
Link: Wikipedia
Foto:
Titel: Dahlhauser Heide
Adresse: Sechs-Brüder-Straße 75, 44793 Bochum
Kamera: Canon EOS 5D Mark III
Objektiv: EF16-35mm f/4L IS USM
Aufnahme: 3.08.2019, 18:50
Exif: 29mm, f/8, ISO 100, 1/50 sek.
© Christian Twehues